E-Paper-Displays für E-Book-Reader: (Fast) ohne Strom
Displays mit "elektronischem Papier" sind im Gegensatz zu anderen Anzeige-Technologien nicht auf maximale Brillanz, sondern maximale Energieersparnis optimiert. Sie nutzen mikromechanische Pixel, die im wahrsten Sinne des Wortes umgeschaltet werden, zum Beispiel kleine Kügelchen mit einer schwarzen und einer weißen Seite, die je nach gewünschtem Anzeigeinhalt über ein elektrisches Feld gedreht werden. Energie wird bei allen E-Ink-Displays nur dann verbraucht, wenn der Anzeigeinhalt geändert wird, beispielsweise beim Umblättern zwischen zwei Seiten im E-Reader. Solange der Inhalt gleich bleibt, wird (praktisch) keine Energie mehr benötigt.
Schwarz-weißes elektronisches Papier ist in E-Book-Readern längst Standard. Der Online-Händler Amazon hat mit seinen Kindle-Readern den Markt erobert.
E-Papier auch in Farbe
kindle eBook-Reader
Bild: Amazon
Qualcomm zeigte 2014 ein farbiges Mirasol-Display.
Bei diesem war der Abstand zwischen einem halbdurchlässigen Spiegel und einem
vollverspiegelten Plättchen variiert. Je nach genauem Abstand
kam es zu unterschiedlichen Interferenzeffekten, die nur Licht
bestimmter Farbe reflektierten. Wurde in Summe kein Licht reflektiert,
erschien das Pixel schwarz.
Im Gegensatz zu anderen E-Papieren konnte Mirasol sehr schnell und Pixel für Pixel zwischen den einzelnen Zuständen umschalten. Somit war auch Video-Wiedergabe möglich. Ein Wermutstropfen war aber, dass Mirasol auch im statischen Zustand weiterhin einen - wenn auch sehr geringen - Energieverbrauch hatte.
Qualcomm gab diesen mit unter einem Milliwatt an, ein herkömmlicher Handy-Akku könnte die Anzeige in einem Mirasol-Display somit für 100 Tage aufrechterhalten, aber er ist eben nicht Null.
Texas Instruments stellte die Display-Technologie Liquavista vor, die auf farbigen Öltröpfchen beruht. Je nach Schaltzustand benetzen sie die gesamte Pixelfläche oder ziehen sich in eine (abgedeckte) Ecke zusammen. Beim Live-Display ist der Kontrast noch sehr niedrig. Zwei Dummys (einer schwarz-weiß, einer farbig) sollen aber zeigen, wozu die Technologie prinzipiell in der Lage ist.
Kontrast bei E-Ink-Displays niedrig - dafür aber konstant
Qualcomm-Mirasol-Display
Bild: teltarif.de
Prinzipbedingt ist bei E-Papieren kaum ein Kontrast von deutlich
mehr als 10:1 zu erwarten. Im Vergleich zu LCDs, die zighundert:1 und
mehr erreichen, klingt das erstmal schlecht. Doch können die
spektakulären Kontrastwerte der LCDs nur in absolut dunklen
Räumen gemessen werden.
Kommen Reflexionen durch Umgebungslicht hinzu, sinken alle LCDs sofort auf zweistellige Kontrastwerte ab. Und draußen, bei hellem Tageslicht ist so manches LCD mit schwachbrüstigem Hintergrundlicht schon froh, wenn es überhaupt auf einen Kontrast von 3:1 kommt. Und plötzlich führen dann die E-Ink-Displays, denn deren Kontrast bleibt auch bei hellem Licht unverändert.
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