Häuschen im Display

Übersicht: Homezone-Tarife der Mobilfunkanbieter

o2 erfand die Homezone - Angebote aber auch bei T-Mobile und Vodafone
Von Ralf Trautmann

Geheimnisumwittert kündigte o2 im April dieses Jahres eine Innovation an, Ende des Monats war es dann so weit: Der Münchener Netzbetreiber startete mit dem o2 o im Kern ein komplett neues Tarifportfolio. Manch einer zeigte sich enttäuscht über die neuen Offerten, vor allem bedeuteten sie aber auch eins: das fast komplette Aus für die Homezone bei o2, jenes Feature, das der Unternehmens-Vorgänger Viag Interkom rund zehn Jahre zuvor eingeführt hatte und damit dem deutschen Mobilfunkmarkt revolutionierte. Die Homezone, seinerzeit unter dem Tarif-Namen Genion vermarktet, ermöglicht eine günstige Erreichbarkeit via Festnetznummer in einem gewissen Radius um einen bestimmten, vorab festgelegten Ort, zudem können aus diesem Bereich heraus Gespräche zu vergünstigten Preisen geführt werden. Seit der Tarifumstellung indes bietet das Unternehmen die Homezone nur noch im 20 Euro pro Monat teuren Tarif Mobile Flat.

Wer ein Angebot mit einem entsprechenden Feature sucht, hat heutzutage aber Alternativen: Zum einen lebt das Genion-Angebot als Service-Provider-Offerte zumindest aktuell noch weiter, und auch T-Mobile und Vodafone führen mittlerweile ähnliche Angebote im Sortiment. "Ähnlich" deswegen, weil sie mit kleinen Verschiedenheiten behaftet sind: Wie sich die Offerten unterscheiden und für wen sich welche Variante lohnt, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel. Kleine Anmerkung: Da o2 mit der Homezone quasi einen Gattungsbegriff geschaffen hat, wird dieser synonym für die Angebote der anderen Anbieter verwendet.

Was ist eine Homezone?

Bild von telefonierender Frau Zuhause "festnetzgünstig" telefonieren
Bild: Vodafone
Die Homezone ist bei allen Anbietern ein Bereich von "bis zu zwei Kilometern" um einen vom Nutzer selbst gewählten Ort, wobei die Größe erheblich variiert: Im ländlichen Raum zum Beispiel stehen die Mobilfunkmasten weiter auseinander, so dass der Bereich sogar über die Zwei-Kilometer-Grenze hinausgehen kann. In der Stadt indes ist die Mast-Dichte höher, so dass auch die Homezone auf ein vom Anbieter gewünschtes Maß sinkt. Zudem handelt es sich in der Praxis nicht wirklich um einen kreisförmigen Bereich, so dass die Ausdehnung in die verschiedenen Himmelsrichtungen unterschiedlich ausfallen kann.

Sofern sich der Nutzer innerhalb dieser Homezone aufhält, ist er für Anrufer über eine Festnetznummer erreichbar (die auch portiert, das heißt, von einem Festnetzanbieter mitgebracht werden kann). Für einen Anrufer entstehen dann die Kosten wie bei Telefonaten zu einem normalen Festnetzanschluss, die er im Zweifel zum Beispiel auch noch über Call-by-Call drücken kann. Auch für Anrufer mit einem mittlerweile sehr erschwinglichen Mobilfunk-Tarif mit Festnetz-Flat ist der Nutzer dann in der Homezone zum Pauschalpreis erreichbar. Befindet sich der Angerufene außerhalb seiner Homezone, wird der Anrufer, wenn nicht anders konfiguriert, mit der Mailbox verbunden.

Natürlich können Anrufe auf die Festnetz-Nummer aber auch umgeleitet werden, so dass der Nutzer auch außerhalb der Homezone für Anrufer zum Festnetz-Preis erreichbar ist - allerdings fallen dann für den Vertragsbesitzer die regulären Entgelte für eine Umleitung an, während der Anrufer selbstverständlich weiterhin nur die Kosten für ein Festnetztelefonat zahlt.

Zudem kann der Nutzer je nach Ziel und Tarif selbst vergünstigte Telefonate aus der Homezone zu anderen Festnetzanschlüssen führen. Aber eben nur "je nach Ziel", weil heutzutage lediglich Festnetztelefonate vergünstigt möglich sind, preiswertere Gespräche zu Handys gibts aus der Homezone heutzutage bei keinem Anbieter mehr. "Je nach Tarif" deswegen, weil in Zeiten der Flatrate-Tarife die Bedeutung der reduzierten Entgelte für den Anrufer erheblich abgenommen hat. In den "kleineren" Tarifen spielt dies noch eine erhebliche Rolle, schon in den Angeboten im mittleren Preissegment ist aber in aller Regel eine generelle Festnetz-Flat inkludiert, so dass hieraus keine Gersprächsminuten-basierte Ersparnis mehr resultiert.

Für wen sind Homezone-Tarife interessant?

Homezone-Tarife sind natürlich zum einen für Nutzer interessant, die eine entsprechende Offerte als Ersatz für den heimischen Telekom-Anschluss bzw. den klassischen Festnetz-Zugang eines alternativen Anbieters einsetzen wollen. Natürlich kann hier auf den ersten Blick auch auf eine andere, preiswerte Mobilfunk-Lösung zum Beispiel via Prepaid-Discounter-Flatrate gesetzt werden, aber gerade die Festnetznummer ist der Clou an Homezone-Lösungen: Festnetz-günstig erreichbar zu sein, wird die Motivation für eingehende Anrufe sicherlich massiv erhöhen.

Zum anderen kann ein Homezone-Angebot aber auch zusätzlich zu einem klassischen Festnetz-Anschluss ein Mehrwert sein, da der Nutzer dann diesen zweiten Homezone-Bereich zum Beispiel auf die Arbeit oder zum Wohnort des Freundes / der Freundin legen kann.

Auf der folgenden Seite zeigen wir Ihnen die Tarifdetails der einzelnen Homezone-Optionen sowie weitere Konditionen.

Weitere Artikel zum Themenmonat "Telefonieren im Mobilfunk"