abgechaltet

Polizei nimmt illegale Internettauschbörse vom Netz

Berliner Plattform mit 25 300 registrierten Nutzern abgeschaltet
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der Polizei ist offenbar ist ein Schlag gegen den illegalen Tausch von Raubkopien über das Internet gelungen. Wie die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) heute mitteilte, wurde eines der größten deutschsprachigen BitTorrent-Netzwerke vom Netz genommen. Am vergangenen Donnerstag hätten Beamte des Berliner Landeskriminalamtes Privaträume eines Mannes in der Bundeshauptstadt durchsucht. Zeitgleich sei durch Nürnberger Polizisten in einem Rechenzentrum ein sogenannter Torrent-Tracker abgeschaltet worden. Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte auf ddp-Anfrage entsprechende Ermittlungen.

Über das Steuerungsprogramm sind laut GVU zuletzt knapp 18 600 illegale Kopien von Filmen, TV-Serien, Computerspielen, Audiodateien und eBooks sowie Anwendersoftware verteilt worden. Der Berliner werde beschuldigt, den Tracker betrieben zu haben, der zuletzt mehr als 25 300 angemeldeten und registrierten Nutzern zur Verfügung gestanden habe. Die GVU hatte nach eigenen Angaben Ende August 2008 in Nürnberg Strafantrag gegen den damals noch unbekannten Betreiber gestellt.

Bei Torrents handelt es sich um dezentrale sogenannte Peer-to-Peer-Netzwerke. Nutzer könnten sich von anderen Nutzern schnell große Datenmengen herunterladen, ohne dabei über einen zentralen Server vermittelt zu werden, wie es etwa bei dem Filesharing-Programm Napster der Fall war. Die bekannteste Torrent-Plattform ist Pirate Bay. Nach einer Serie von Prozessen nahmen die schwedischen Betreiber laut Medienberichten vor kurzem ihren Tracker vom Netz.