Internetradio

Internetradios erhalten einheitliche Empfängerprofile

Branchenverband gibt Einzelheiten zur Zertifizierung bekannt
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Die Internet Media Device Alliance (IMDA [Link entfernt] ), ein Branchenverband für Internetradio, hat jetzt die Einzelheiten des bereits im Vorfeld der IFA angekündigten grundlegenden Zertifizierungsstandards für Internet-Radiogeräte bekannt gegeben. Dieser Standard mit der Bezeichnung IMDA Profile 1 hat sich einen Schutz der Endverbraucher durch eine Harmonisierung konkurrierender Technologien sowie durch eine zukunftssichere Entwicklung von Internet-Rundfunkprodukten zum Ziel gesetzt.

Unterstützt wird der IMDA-Zertifizierungsstandard sowohl durch namhafte Hersteller von Internet-Radios als auch durch Rundfunkanstalten. Diese wollen damit sicher stellen, dass neue Produkte auf die Mehrzahl der Audio-Streams zugreifen können, die bereits jetzt und in der Zukunft zur Verfügung stehen. Schätzungen zufolge werden zertifizierte Radios heute ungefähr 90 Prozent derjenigen Rundfunkstationen der Welt empfangen können, die derzeit Sendungen über das Internet ausstrahlen.

Für Hersteller von Internet-Radios soll der Zertifizierungsstandard die Zeit bis zur Markteinführung verkürzen und das Marketing-Risiko dadurch verringern, dass die Gefahr von Auseinandersetzungen wegen konkurrierender Technologien vermieden wird. Gleichzeitig sind Online-Rundfunksender, die sich an das IMDA Profile 1 halten, in der Lage, Ziel-Hörerschaften unter Verwendung einer geringeren Zahl von Audio-Codecs zu erreichen, was die damit verbundenen Kosten beträchtlich reduziert.

Geräte sollen verschiedene Streaming-Formate beherrschen

IMDA Profile 1 will die derzeit von Internet-Radio-Herstellern und Rundfunkanstalten verwendeten Technologien harmonisieren. Insbesondere legt der Grundstandard fest, dass Geräte sowohl WMA- als auch MP3-Codecs decodieren müssen, dass HTTP-Streaming mit 301 und 302 Redirection Verwendung findet, dass die Playlist-Formate M3U, ASX, PLS mit neuer Zeilentrennung für Webadressen in Klartext akzeptiert werden und dass die Geräte Stereo-Datenströme entweder über zwei Kanäle oder durch das Herunterladen von einer Mischung aus beiden empfangen.

"Immer mehr Endverbraucher entdecken über eine wachsende Zahl unterschiedlicher Geräte großartige Audio-Inhalte über das Internet von überallher auf der Welt", fügte John Ousby, Mitglied des IMDA Lenkungsausschusses, Director of Broadcaster Services von vTuner sowie früherer Leiter der Verteilertechnologie für Audio und Musik bei der BBC, hinzu. "Ein Abgleich der Technologien für Internet-Radiogeräte stellt einen wichtigen Schritt für ein fortgesetztes rasches Wachstum dar."

Jahr 2009 soll der Wendepunkt werden

Harry Johnson, Vorsitzender des Lenkungsausschusses der IMDA sowie Präsident von vTuner, bemerkte abschließend: "Internet-Radios, die das von der IMDA zertifizierte Logo tragen, werden noch vor Weihnachten in den Geschäften sein. Dadurch wird das Jahr 2009 zu einem Wendepunkt für mit dem Internet verbundene Media-Geräte."

An der IMDA sind Sender wie die Deutsche Welle und die BBC, Internetportal-Betreiber wie vTuner und Reciva sowie Hersteller wie Pure beteiligt.