Ratgeber: So können Sie deutsche Handys günstig anrufen
Eine Festnetznummer wird von vielen heute nur noch selten an neue Kontakte weitergegeben, in der Regel wird im privaten Umfeld direkt die Handynummer ausgetauscht. Das ist für in sofern praktisch, als dass der Angerufene in der Regel unter seiner Handynummer eher erreichbar ist als unter seiner Festnetznummer. Das Problem dabei ist jedoch, dass Handynummern oftmals deutlich teurer zu erreichen sind, als Festnetznummern, die ein Großteil der Deutschen mittlerweile zu Flatratekonditionen erreichen kann. In diesem Ratgeber wollen wir Ihnen daher zeigen, wie Sie Handynummern günstiger erreichen können - egal ob Sie vom Festnetz der Deutschen Telekom, dem Anschluss eines Alternativanbieters oder vom Handy aus anrufen wollen.
Kunden von Alternativ-Anbietern sind nicht auf die Anbieter-Tarife angewiesen
Telefonieren zum Handy
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Viele Festnetzkunden haben mittlerweile ihren Festnetz- und
DSL-Anbieter gewechselt. Diese Kunden
können dann die einfachste Variante des Sparens -
Call by Call - nicht mehr nutzen.
Daher müssen Kunden, die ihren Anschluss beispielsweise bei
Vodafone, 1&1 oder
HanseNet haben, etwas kreativer sein, um Handys günstig anzurufen.
Die vermutlich einfachste Variante: Neben das heimische Telefon wird ein Billig-Handy mit einer Mobilfunk-Discounter-SIM-Karte gelegt. In dem Moment, wo eine Handynummer angerufen werden soll, wird dann nicht das eigentliche Festnetz-Telefon genommen, sondern das Zweit-Handy. Einfachste Handys sind schon für weit unter 20 Euro zu haben. Mobilfunk-Discounter wie Maxxim, helloMobil oder solomo berechnen ohne Grundkosten und Mindestumsatz Minutenpreise von 8 Cent zu allen deutschen Handynetzen. Die einmaligen Kosten für die Anschaffung einer solchen Discounter-Karte liegen in der Regel bei etwa 10 Euro - Startguthaben inklusive.
Voice over IP: Telefonieren über die Internetleitung
Wer einen DSL-Router zu Hause nutzt, der auch Internet-Telefonie unterstützt (Voice over IP, kurz VoIP), der hat die Möglichkeit, über das Internet günstiger als mit seinem eigentlich Tarif deutsche Handys anzurufen. Unterstützt wird diese Funktion beispielsweise von vielen FRITZ!Box-Modellen. Wer eine solche Box nicht ohnehin sein Eigen nennt oder sie günstig bei einem Providerwechsel erhält, für den wird sich der Kauf nur zur VoIP-Nutzung nicht lohnen. Die günstigste Box aus dem Hause AVM, die VoIP unterstützt, ist die FRITZ!Fon 7150 die aktuell für etwa 100 Euro zu haben ist.
Zahlreiche kleinere Anbieter positionieren sich bei günstigen VoIP-Gesprächen zum Mobilfunk auf den vordersten Plätzen im Tarifrechner. Vor allem für längere Gespräche interessant ist dabei WebCallDirect. Der Anbieter berechnet 7 Cent pro Minute - aber zusätzlich pro Verbindung weitere 5 Cent. Komplett im Sekundentakt - und daher für einen Großteil der Gespräche interessant - rechnet PBX-network bei seinem personal-voip-Angebot ab. Der Minutenpreis hier beträgt 10,5 Cent.
Spontan sparen mit 0180-Nummern
Sowohl die Telefonie über VoIP als auch über einen Mobilfunk-Discounter setzen eine Voranmeldung bzw. den Kauf der SIM-Karte voraus. Ohne jegliche Anmeldung können alle Kunden mit einem Festnetz-Telefon Callthrough nutzen. Hier lassen sich die Minutenpreise nur auf ein Niveau von 14 Cent pro Minute drücken - das ist aber immer noch deutlich weniger, als zahlreiche Festnetzanbietern ihren Kunden für Gespräche zum Mobilfunk regulär berechnen.
Hohe Rechnungen vermeiden
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Diese Spar-Methode funktioniert
über 0180-Nummern, die
sonst bei Verbrauchern eher unbeliebt sind. Hier
lässt sich sparen: Wer die 01805-110 086 oder 01805-882 230 wählt,
zahlt ab dem Moment,
wo sich der Sprachcomputer meldet, 14 Cent pro Minute. Der Nutzer gibt dann die
Handynummer ein, die er anrufen will, und wird dann verbunden. Bezahlt wird das
Gespräch über die Verbindung zur 0180-Nummer mit der normalen Telefonrechnung.
Wer sich vorher bei einem Callthrough-Anbieter anmeldet, kann auch von seinem vorher eingezahlten Prepaid-Guthaben zehren und seine zumeist vorhandene Festnetzflatrate nutzen, um die Kosten zu drücken. Die Einwahl erfolgt dann über eine Festnetznummer des Anbieters, der Kunde identifiziert sich und telefoniert dann sein Prepaid-Guthaben ab. Anbieter für dieses Szenario finden Sie über unseren Callingcard-Rechner. Vorteil hier: Die Nutzung ist nicht festgelegt auf ein Festnetzanschluss, sondern kann zusammen mit einer Festnetz-Flatrate oft auch von Mobilfunkanschlüssen aus genutzt werden. Allerdings sperren einige Anbieter diverse Einwahlnummern.
Sparmöglichkeiten für Gespräche zum Mobilfunk im Überblick
Call by Call | Voice over IP | Mobilfunk | 0180-Callthrough | Calling-Cards mit lokaler Einwahl | |
Voraussetzung | Telekom-Anschluss | Breitbandanschluss VoIP-Router |
Handy | Festnetz- anschluss |
Flatrate ins Festnetz |
einmal. Kosten | - | etwa 100 Euro | etwa 20 Euro | - | i.d.R. keine |
Technik | Festnetz | Internet-Telefonie | Mobilfunk | Festnetz | Festnetz / Mobilfunk |
Minutenpreis | etwa 7-8 Cent | etwa 7-10 Cent | etwa 8 Cent | 14 Cent | etwa 9 Cent |
Nutzbar von | Telekom-Kunden | Breitband-Nutzern | Jedem | Festnetz-Nutzern | Jedem |
Spontan nutzbar | ja | nein | nein | ja | nein |
Der Spar-Klassiker: Call by Call
Wer noch einen Anschluss der Deutschen Telekom nutzt, kann last not least auch das klassische Call by Call nutzen. Tageweise fallen die Minutenpreise hier auf etwa 4 bis 5 Cent. So günstig diese Minutenpreise auch sind, so schnell steigen sie wieder auf ein unattraktives Niveau. Grundsätzlich gilt: Wer über Call by Call telefoniert, sollte entweder Anbieter mit Tarifansage und/oder einer Tarifgarantie nutzen oder aber sich möglichst mehrmals täglich vor einem Gespräch über den betreffenden Anbieter über die Preise informieren.
Aktuell sind die beiden Vor-Vorwahlen 01028 und 01088 als konstant günstige Anbieter für Gespräche zum Mobilfunk bekannt. Sie berechnen derzeit beide unter 8 Cent pro Minute. Die 01032 garantiert, bis Ende des Jahres nicht mehr als 9,99 Cent pro Minute zu berechnen. Abgerechnet werden diese Gespräche allesamt über die Telefonrechnung der Deutschen Telekom.