Breitband

Schott bringt Internet per Satellit als Mehrteilnehmeranlage

KA-Sat soll bis zu 10 MBit/s im Downstream ermöglichen
Von Thorsten Neuhetzki

Schott bringt Breitband per Satellit über Mehrteilnehmeranlagen Schott bringt Breitband per Satellit über Mehrteilnehmeranlagen
Screenshot: teltarif.de
Die Internetagentur Schott will den neuen Eutelsat-Satelliten KA-Sat nicht nur nutzen, um einzelne Teilnehmer mit schnellem Internet per Satellit zu versorgen, sondern wird auch Mehrteilnehmeranlagen auf den Markt bringen. Sie ermöglichen, dass in Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen mehrere Teilnehmer mit Breitband-Internet per Satellit versorgt werden können, ohne dass jeder Kunde eine eigene Satellitenschüssel aufstellen muss.

Schott bringt Breitband per Satellit über Mehrteilnehmeranlagen Schott bringt Breitband per Satellit über Mehrteilnehmeranlagen
Screenshot: teltarif.de
Die Mehrteilnehmeranlagen gewährleisten eine Versorgung der Kunden mit mehreren, voneinander unabhängigen Breitbandanschlüssen über ein zentrales Satspeed-Terminal. Verteilkomponenten, die nach Angaben von Schott eigens hierfür entwickelt wurden, sorgen dafür, dass jeder teilnehmende Haushalt mit Breitband-Internet abgedeckt wird. Kernstück ist eine Server-Architektur, die das Breitband-Management aber auch die Internettelefonie per Satellit unterstützt.

Realisiert werden sollen die Anschlüsse über den neuen KA-Sat, der in diesen Tagen auf seiner Orbitalposition 9 Grad Ost getestet wird. Nach den zentralen Tests aus dem Kontrollzentrum in Paris beginnt nun die Validierungsphase für das Zusammenspiel des Satelliten mit zehn über Europa verteilten Bodenstationen. Sie sorgen durch eine Glasfaser-Anbindung an verschiedene europäische Internetknoten für eine Anbindung an das Internet. Zu diesem Netz gehört auch ein Gateway am Rande von Berlin.

Tarife für KA-Sat zur CeBIT erwartet

Angaben zu den Kosten machte die Internetagentur Schott noch nicht. Zu erwarten ist jedoch, dass die Hardware nicht gerade günstig zu haben sein wird. Dabei handelt es sich um einmalige Kosten. Eine Investition für die Kunden ist jedoch dann sinnvoll, wenn mittelfristig nicht damit gerechnet werden kann, dass andere Technologien am Standort schnelle Internet-Verbindungen liefern werden. KA-Sat soll Bandbreiten von 10 MBit/s im Downstream und bis zu 4 MBit/s im Upstream liefern. Der kommerzielle Start des Satelliten ist für Mai vorgesehen.

Zur CeBIT in der kommenden Woche in Hannover sind auch erste Tarife für die Internet-Zugänge über KA-Sat zu erwarten. Neben der Internetagentur Schott werden auch SkyDSL und ein dritter, namentlich noch nicht bekannter Anbieter die Internetzugänge in Deutschland vermarkten. Bestehende Satelliten-Hardware kann bei keinem der Anbieter weiterverwendet werden, da die Kunden zum einen eine sendefähige Anlage benötigen. Bisher verwendete Anlagen für Internet per Satellit nutzen zudem das Ku-Band, während KA-Sat das Ka-Band einsetzen wird.