Themenspecial Telefonieren zuhause Getestet

Klassisches Festnetz nach wie vor besser als Internet-Telefonie

NGN-Telefonie noch immer problembehaftet
Von ddp / Marc Kessler

Bei sogenannten NGN-Anschlüssen (Next Generation Network) laufen auch Telefonate komplett über das Internet. Für die Provider ist die NGN-Infrastruktur wesentlich günstiger als das klassische Telefonnetz. Wer jedoch hohe Ansprüche an die Telefonqualität stelle, sollte beim klassischen Festnetz (analog oder ISDN) bleiben, rät die Zeitschrift connect nach einem Test der Qualität von Internet-Telefonie und Internet-Verbindungen.

Bild von telefonieren Mann © Monkey Business - Fotolia.com In Zusammenarbeit mit dem Testhaus zafaco wurden dabei an acht deutschen Standorten entsprechende Anschlüsse getestet. Verglichen wurde mit einem ISDN-Anschluss der Deutschen Telekom.

o2 mit bester NGN-Telefonie

Wer mehr Wert auf den Preis liegt, sollte laut Testurteil zu o2 oder - wenn verfügbar - zu Unitymedia greifen. o2 lieferte im Test unter den DSL-Anbietern sowohl bei den Sprach- als auch bei den Datenmessungen die besten Ergebnisse. Unter den regional agierenden TV-Kabelbetreibern belegte Unitymedia Platz eins.

Die Tester stießen allerdings auf eine Reihe von Problemen. So dauerte es deutlich länger, bis über die Internet-Telefonie ein Gespräch aufgebaut ist. Während dies beim klassischen ISDN-Anschluss 2,37 Sekunden dauert, müssen Nutzer von Internet-Telefonie teilweise bis zu sieben Sekunden darauf warten, dass es beim Angerufenen klingelt, so das Testergebnis. Am kürzesten dauerte dies bei o2 mit einer Rufaufbauzeit von durchschnittlich 2,85 Sekunden.

Verzögerungen im Gesprächsfluss können stören

Problematisch sind außerdem teilweise Verzögerungen im Gesprächsfluss, die von Verbrauchern ab einem Wert von 150 Millisekunden als störend empfunden werden. Während die sogenannten Sprachlaufzeiten beim ISDN-Referenzanschluss bei gut 30 Millisekunden lagen, betrug der Wert beim schlechtesten NGN-Anbieter knapp 178 Millisekunden.

Teilweise große Abweichungen gibt es auch zwischen der vom Anbieter vertraglich zugesicherten Internet-Geschwindigkeit und den tatsächlich gemessenen Werten. In einem Fall wurden statt der zugesagten 16 MBit/s tatsächlich nicht einmal 6 MBit/s erreicht.