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o2 schaltet am 5. Januar National Roaming im T-Mobile-Netz ab

Im kommenden Jahr weiterer Ausbau des UMTS-Netzes geplant
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Wie geplant wird o2 ab 2010 auf das National Roaming im T-Mobile-Netz verzichten. Telefonierten die Kunden der damaligen Viag Interkom außerhalb der eigenen Netzabdeckung ab 1998 zunächst über ein Swisscom-Transferroaming in allen drei Mitbewerbernetzen - allerdings bei manuellem Umbuchen - so sorgte das T-Mobile-Roaming ab Sommer 1999 für eine komfortablere bundesweite Nutzung der SIM-Karte des Mobilfunk-Newcomers.

Nach eigenen Angaben hat o2 in den vergangenen drei Jahren knapp drei Milliarden Euro in den Ausbau des eigenen Netzes investiert. Anfang Januar 2010 will o2 damit eine nahezu 100-prozentige Bevölkerungsabdeckung für Telefonie erreichen. Die Abdeckung für die Nutzung mobiler Datendienste liege bei 99 Prozent. Diese Verfügbarkeit wird über mittlerweile rund 17 000 GSM- und 9 500 UMTS-Basisstationen erreicht.

Roaming-Abschaltung erfolgte sukzessive schon in der Vergangenheit

Schon in den letzten Jahren hat o2 das National Roaming im T-Mobile-Netz sukzessive abgeschaltet - insbesondere in Gegenden, die nun auch mit dem eigenen Netz versorgt sind. Zum 5. Januar verschwinden nun auch die letzten Roaming-Inseln. Dabei ist nicht immer eine gleichbleibende Versorgungsqualität gewährleistet. Auch in der Vergangenheit beklagten einige Kunden, nach der Roaming-Abschaltung in den Gebieten, in denen sie sich überwiegend aufhalten nicht mehr telefonieren zu können.

Testfahrten der teltarif.de-Redaktion zeigten im Laufe dieses Jahres allerdings auch einen stets voranschreitenden Ausbau des o2-Netzes. Sukzessive wurden ländliche Regionen - beispielsweise im Spessart und im Bayerischen Wald - erschlossen, in denen man noch vor einem Jahr mit der o2-Karte Roaming-Gast im T-Mobile-Netz war.

o2 war der erste deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber, der die zunächst bestehenden Lücken des eigenen Netzes durch National Roaming schloss. Später setzten das inzwischen wieder eingestellte Quam und der virtuelle Netzbetreiber vistream auf ähnliche Abkommen mit E-Plus.

Bahn-Fahrer warten auf Umrüstung der GSM-Repeater im ICE

Vor allem Kunden der Deutschen Bahn müssen im ICE derzeit noch Einschränkungen bei der Nutzung ihres o2-Handys in Kauf nehmen. Erst rund die Hälfte aller ICEs wurden mit neuen GSM-Repeatern ausgestattet, die auch die Signale des o2-Netzes unterstützen. Erst im übernächsten Jahr soll der Ausbau abgeschlossen sein. Bis dahin müssen o2-Kunden im Zug zum Teil noch mit dem Wort "Netzsuche" auf dem Handy-Display verbunden mit Nichterreichbarkeit leben.

o2 kündigte an, auch im kommenden Jahr weiter in den Netzausbau zu investieren. So soll das UMTS-Netz eine nahezu 70-prozentige Bevölkerungsabdeckung erreichen. Derzeit wird gut die Hälfte der deutschen Bevölkerung mit dem 3G-Netz versorgt. Zudem arbeitet das Unternehmen an der technischen Kommerzialisierung des im November aktivierten HSPA+ Netzes in Teilen von München. Darüber hinaus wird geprüft, inwieweit das Highspeed-Netz, das derzeit Übertragungsraten von bis zu 28 MBit/s ermöglicht, auch in anderen Teilen Deutschlands ausgebaut werden kann.