Internetradio

WDR will personalisiertes Radio im Internet starten

Rundfunkänderungsstaatsvertrag zwingt Sender zu Einschränkungen
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Der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag legt, wie bereits berichtet, neue Spielregeln dafür fest, was die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Internet und im Videotext - den so genannten Telemedien - künftig dürfen. Betroffen ist auch der Westdeutsche Rundfunk. Teil dieser Regeln sei, wie der WDR in seinem Internetauftritt bekannt gibt, die so genannte Negativliste, die eine Reihe konkreter Verbote ausspricht. So müsse der WDR beispielsweise seine Urteilsdatenbank des "ARD-Ratgeber Recht" aus dem Netz nehmen. Auch der Glückwunsch-Service des Videotextes darf wegen der neuen Rechtslage nach dem 31. Mai nicht mehr angeboten werden. Zu diesem Termin müsse auch das Dating-Portal "1LIVE Liebesalarm" der Jugendwelle 1LIVE eingestellt werden.

"Mein WDR Radio": Hörer bestimmt was gesendet wird

Der WDR muss aber auch bei seinen Audio-Streams einsparen und hat wegen der gesetzlichen Vorgaben die Digitalprogramme neu geordnet. Für Hörer von "WDR 2 Klassik" und dem Internetradio "1LIVE Kunst" etwa bedeutet die Veränderung, dass diese Programme nicht mehr ausgestrahlt werden dürfen, da der Staatsvertrag die Zahl der Sender festlegt.

Der WDR will allerdings hier aus der Not eine Tugend machen: Anstelle der Internetradios tritt ein neues personalisiertes Radio-Angebot im Netz. Mein WDR Radio [Link entfernt] will laut dem Sender aus der Vielfalt der Hörfunkprogramme "mehr" machen: Der Hörer höre nur das, was ihn wirklich interessiert - nach thematischen Schwerpunkten, kombiniert mit seiner bevorzugten Musik. Den Anfang des Dienstes, der mit Personal-Radio-Angeboten wie Last FM vergleichbar ist, aber neben Musik auch Wortbeiträge liefert, machten laut der Kölner Rundfunkanstalt klassische Musik und wissenschaftliche Themen.