Plasma Mobile

KDE Plasma Mobile für OnePlus One und Nexus 5 verfügbar

Die Linux-Distribution KDE Plasma Mobile kann nun auch auf den Smart­phones OnePlus One und Google Nexus 5 eingesetzt werden. Die Installation wird nur erfahrenen Nutzern angeraten.
Von Andre Reinhardt

Das OnePlus One mit KDE Plasma Mobile Das OnePlus One mit KDE Plasma Mobile
Bild: (c) KDE e.V.
Android basiert zwar auf einem Linux-Kernel, dennoch kann es nicht so umfang­reich wie ein voll­wertiges Linux-Betriebs­system angepasst und erweitert werden. Das Open-Source-OS Plasma Mobile setzt genau da an und möchte dem An­wender mehr Frei­heiten bieten. Die Entwickler von KDE stellen nun eine Variante für die Android-Smart­phones OnePlus One und Google Nexus 5 zum Download zur Ver­fügung, die von experimentier­freudigen Nutzern geflasht werden kann. KDE ist Linux-Fans sicherlich durch die gleich­namige Open-Source-Oberfläche ein Begriff. Die Programmierer wollen mit ihrer Distribution das Smart­phone in ein „vollständig geöffnetes, hackbares Gerät, genau wie einen PC“ verwandeln.

Über KDE Plasma Mobile

Datenblätter

Das OnePlus One mit KDE Plasma Mobile Das OnePlus One mit KDE Plasma Mobile
Bild: (c) KDE e.V.
KDE Plasma ist eine Desktop-Umgebung für Linux-Systeme auf Computern, Netbooks und Tablets, nun wird auch das Smart­phone bedient. Bei der Smart­phone-Variante kommt die grafische Desktop-Umgebung Plasma Work­space in eine für Mobil­telefone angepasste Form zum Einsatz, außerdem nutzt das ROM KWin als Fenster­manager und Wayland als Anzeige-Server. Die Kommunikation wird mittels oFono und Voicecall realisiert. An integrierten An­wendungen gibt es Plasma Apps, Plasma Widgets und Ubuntu Touch Apps. Des Weiteren werden Nutzer demnächst die Möglich­keit haben, Sailfish- und Nemo-Programme zu installieren.

Plasma Mobile ist nur für Experimentier­freudige gedacht

Das Linux-OS befindet sich in einem noch frühem Stadium der Entwicklung, weshalb es nicht für den Alltags­einsatz genutzt werden sollte. Rudimentäre Funktionen, wie Anrufe, SMS und die Foto­aufnahme sind neben einigen Apps jedoch schon nutzbar. Das Ziel von KDE ist allerdings eine richtige „Handy als PC“-Erfahrung zu erschaffen, was unter anderem voraussetzt, dass reguläre auf Qt-GTK und X11 basierende Programme installiert und betrieben werden können. Plasma Mobile kann sowohl auf ARM- als auch auf Intel-basierten Mobil­geräten eingesetzt werden. Eine Dual-Boot-Option ist auf dem Nexus 5 bereits möglich.

Cyanogenmod dient als Basis

Um eine relativ unkomplizierte Installation auf vielen verschiedenen Smart­phones zu erreichen, setzt KDE auf Cyanogenmod als Basis. Zunächst bediente sich das Team bei den Images von Ubuntu Touch, doch diese warfen diverse Probleme, unter anderem bei der Aktualität, auf. Die Version für das Nexus 5 sei laut Entwickler bereits „stabil“, wenn auch nicht voll ausgereift. Die Installations­hinweise finden sich auf der Plasma-Mobile-Seite. Die Prozedur geschieht auf eigene Gefahr.

Alternative Betriebs­systeme, abseits von Apples iOS und Googles Android, sind sehr selten geworden. Umso erfreulicher, dass sich mit KDE Plasma Mobile zumindest eine Alternative für technisch Versierte auftut. Wer sich die Installation nicht zutraut, könnte sich die neuen Smart­phones von Wileyfox ansehen. Das Swift 2 und Swift 2 Plus läuft mit Cyanogen OS, welches ebenfalls auf dem Cyanogenmod basiert, und bereits ab Werk installiert ist.