Kosten

Überblick: Prepaid-Tarife mit Mindestumsatz (aktualisiert)

Hinweise auf tatsächliche Kosten nur im Kleingedruckten
Von Björn Brodersen

Während diese kleineren Prepaid-Anbieter bislang kaum Kritik für ihre Mindestumsatz-Regelungen einstecken mussten, verursachte der Mobilfunkbetreiber E-Plus im späten Sommer vergangenen Jahres eine Welle der Empörung, als das Unternehmen in seinen Prepaid-Tarifen einen Mindestumsatz einführte. "Die Einführung eines versteckten Mindestumsatzes macht den wesentlichen Vorteil eines Mobilfunktarifs mit vorausbezahltem Guthaben zunichte," kritisierte beispielsweise damals Barbara Steinhöfel, Referentin für Telekommunikation und Medien bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. "Viele Menschen halten ihr Prepaid-Handy als Notfalllösung oder für besondere Anlässe bereit. Bislang konnten sie darauf vertrauen, dass einmal eingezahltes Guthaben nicht verfällt." Verbraucher würden durch besonders niedrige Entgelte zum Kauf einer bestimmten Prepaid-Karte bewogen, die tatsächlichen Kosten für die Nutzung kenne jedoch nur derjenige, der das Klein- und Kleinstgedruckte aufmerksam gelesen habe.

Ausgewählte Prepaid-Tarife mit Mindestumsatz-Regelung im Überblick

Anbieter Prepaid-Tarif Mindestumsatz-Regelung
Callmobile clever3 Bei einer Geringnutzung von weniger als 6 Euro über drei aufeinanderfolgende Monate berechnet callmobile dem Kunden 1 Euro pro Monat.
clever9
maXXim Prepaid Lädt der Kunde 15 Monate lang kein neues Guthaben auf und führt er zwei Monate lang in Folge keinen Anruf aus, kann der Anbieter den Vertrag außerordentlich kündigen. Der Kunde kann dann noch der Kündigung entgegen wirken, indem er neues Guthaben auflädt oder einen Anruf durchführt.
McSIM Prepaid Lädt der Kunde 15 Monate lang kein neues Guthaben auf und führt er zwei Monate lang in Folge keinen Anruf aus, kann der Anbieter den Vertrag außerordentlich kündigen. Der Kunde kann dann noch der Kündigung entgegen wirken, indem er neues Guthaben auflädt oder einen Anruf durchführt.
simply Easy Prepaid simply berechnet seinen Kunden 1,79 Euro pro Monat, wenn diese ihre Prepaid-SIM-Karte zwei Monate lang hintereinander nicht für Anrufe genutzt haben.
Partner Prepaid
basic
(Quasi-)Prepaid-Tarife mit Mindestumsatz-Regelung, Angaben laut Anbieter. Stand: Februar 2010

Im Zweifel den Prepaid-Anbieter wechseln

Wer einen neuen Prepaid-Tarif sucht, um vor allem zu möglichst geringen Kosten mobil erreichbar sein möchte, sollte darauf achten, dass sich für das neue Tarifangebot keine vergleichbaren Klauseln in den Fußnoten oder AGB finden. Wer (unbewusst) einen solchen Prepaid-Tarif mit Mindestumsatz-Regelung bereits nutzt und die möglichen Kosten nicht tragen möchte, sollte einen Tarifwechsel in Erwägung ziehen. Inzwischen kann auch eine bestehende Handy-Rufnummer zu etlichen Prepaid-Anbietern mitnehmen. Bei einem Anbieterwechsel drohen jedoch vielleicht schon die nächsten Fallstricke wie etwa ein hohes "SIM-Karten-Pfand" oder eine Gebühr für die beantragte Auszahlung offenen Guthabens. Den passenden Prepaid-Tarif finden Sie mit Hilfe unseres Mobilfunk-Profilrechners.