5G: Der ultraschnelle Mobilfunkstandard wird auf den Weg gebracht
Berlin/Göttingen - Allen Klagen zum Trotz fiel heute in Mainz der Startschuss für die Versteigerung der 5G-Frequenzen durch die Bundesnetzagentur. Vier Bieter sind im Rennen um die 41 Frequenzblöcke. Neben den bisherigen drei Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica nimmt auch 1&1 Drillisch an der Auktion teil. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine typische Versteigerung, die nach ein paar Stunden endet. Henning Gajek vom Onlineportal teltarif.de sagt: "Wir lange die 5G-Auktion dauern wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt keiner sagen. Die Mehrheit denkt 3 bis 5 Wochen, einige glauben, es könnte noch länger dauern. Denn erst wenn auf keinen der 41 Blöcke mehr geboten wird, ist die Versteigerung zu Ende - gibt es auch nur ein einziges weiteres Gebot auf einen Block, geht es in die Verlängerung."
Die Klagen der Netzbetreiber sind zwar noch nicht gänzlich vom Tisch,
aber der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homan zeigt sich
optimistisch, dass diese keinen Bestand haben werden. Zumal die
Vergaberegeln vorab gerichtsfest ausgestaltet worden sein sollen, wovon
auch Telekommunikationsexperten ausgehen. Insbesondere für die deutsche
Wirtschaft ist die diesjährige Frequenzauktion von Bedeutung, um im
Vergleich mit anderen Nationen wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch aus
diesem Grund ist das Medieninteresse riesig.
Wie anschließend der Ausbau der 5. Mobilfunkgeneration in Deutschland
vonstattengehen wird, bestimmen der Bundesminister für Infrastruktur
und Verkehr sowie der Bundeswirtschaftsminister. Die BNetzA stellt
lediglich die Frequenzen zur Verfügung. Gajek sagt: "Vor der
Versteigerung der 5G-Frequenzen musste jedes der vier Unternehmen
'maximale Bietrechte' beantragen. Wie viele das sind und welche
maximale Biethöhe beantragt wurde, ist jedoch streng vertraulich. Für
die Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch bedeutet das, sie
können ihre Bietrechte auch nur in diesem Umfang nutzen. Bei
Nichtnutzung verringern sich diese Rechte." Die Unternehmen müssen
sagen, wie viele Frequenzblöcke sie haben möchten und auf diese
einzelnen Blöcke konkret bieten. Abgegebene Gebote können Interessierte
im Internet auf der Seite der BNetzA live nachverfolgen. Nach dem
Auktionsende werden die ersteigerten Frequenzblöcke zu
zusammenhängenden Frequenzbereichen verbunden und an die einzelnen
Betreiber zugeteilt. Der Erlös der Versteigerung fließt an den Bund,
der damit den Digitalausbau vorantreiben will. "3 bis 5 Milliarden Euro
wird vermutet, bringt die Vergabe der 5G-Frequenzen dem Staat - aber
diese Zahl ist nach den ersten Auktionsrunden auch nur
Kaffeesatzleserei", so Gajek. Momentan ist noch alles offen, wer, wie,
wo am Ende ausbaut. Die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica
sind bisher fleißig am Bieten. "Auch die große Unbekannte Drillisch
geht forsch in die Auktion mit hohen Angeboten", zieht Gajek, der die
Frequenzversteigerung in Mainz live verfolgt, ein erstes
Fazit.
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