Pressemitteilung 02.10.2023

5G-Standalone: Vorteile, die kaum ein Kunde nutzen kann

Nach Voda­fone hat jetzt auch Telefónica o2 die nächste Stufe des Mobil­funks frei­gegeben: 5G-Stan­dalone. Bisher war immer ein LTE-Sender als Hilfe notwendig.

Alle Welt spricht von 5G, der 5. Gene­ration des Mobil­funks. Als Start­hilfe wurde das 4G/LTE-Netz (5G-Non-Stan­dalone) benö­tigt, jetzt lernt das Baby laufen, die Zauber­formel lautet 5G-Stan­dalone.

Nach dem Netz­betreiber Voda­fone, der sein Produkt "5G+" getauft und nur an ausge­wählten Station einge­richtet hatte, startet der nach Kunden­zahlen größte deut­sche Netz­betreiber Telefónica o2 am 10. Oktober 5G-Stan­dalone. Auch bei o2 heißt das Produkt "5G-Plus" und wird an allen seinen 5G-Sende­sta­tionen im Land verfügbar sein. Gleich­zeitig wird mit o2 auch erst­mals ein Netz­betreiber Tele­fonie über 5G (VoNR) ermög­lichen. Darauf macht das Online-Fach­portal teltarif.de aufmerksam.

o2 über­holt Voda­fone

"Mit diesem Schritt ist Telefónica o2 in punkto 5G tech­nolo­gisch vor Voda­fone und auch vor der Telekom, die 5G-SA im Augen­blick nur ihren Geschäfts­kunden und hier nur für bestimmte zeit­kri­tische Sonder­anwen­dungen (z.B. Radio- und TV-Über­tra­gungen) frei­gibt", erklärt Mobil­funk-Experte Henning Gajek die Situa­tion. "o2 hat sein 5G-Netz auf 700 MHz über weite Stre­cken bereits ausge­baut. Handys, die diese Frequenz mit einer "Anker-Frequenz" auf 800 MHz kombi­nieren können, und damit den 5G-NSA-Stan­dard unter­stützen, gibt es kurio­ser­weise nur sehr wenige."

Ganz so einfach ist es nicht

"Um 5G-Stan­dalone nutzen zu können, sind einige Hürden zu nehmen", so Gajek weiter. Ein Inter­essent muss Kunde bei Tele­fonica o2 sein oder werden und sein Vertrag muss 5G-fähig sein. Zusätz­lich muss dann das 5G-Plus-Pack gebucht werden. Dieses ist in den ersten 12 Monate kostenlos und soll sich danach selb­ständig deak­tivieren. Und Gajek ergänzt: "Wie viel das 5G-Plus-Pack später kosten soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Durch die auto­mati­sche Deak­tivie­rung des 5G-Plus-Packs nach Ablauf der 12 Monate entstehen dem Kunden zumin­dest keine unge­wollten Kosten."

Und es gibt noch eine weitere, viel­leicht viel größere Hürde, um "5G Plus" von o2 nutzen zu können: Der Kunde muss ein aktu­elles Handy von Samsung (Galaxy S22 oder Galaxy S23) oder von Xiaomi (Serie 12 oder 13) sein Eigen nennen. "Andere Geräte, beispiels­weise von Apple, sollten es auch können, brau­chen dazu aber erst ein Soft­ware-Update vom Hersteller", erklärt Gajek.

Welche Vorteile bietet 5G Plus?

Die aktu­elle Technik wird dem Mobil­funk­netz für private Nutzer in entle­genen Regionen mit 700-MHz-Versor­gung echte Entlas­tung bringen. Dort ist die konven­tio­nelle LTE-Technik auf 800 MHz oft über­lastet und die neuen Sender auf 700 MHz hatten bisher wenig zu tun. VoNR (Voice over New Radio = Sprache über 5G) wird die Rufauf­bau­zeiten nochmal verbes­sern und die Sprach­qua­lität auf nahezu HiFi-Qualität heben.

Für die Branche ist "Network-Slicing" der letzte Schrei. Es wird einigen Anwen­dern gegen Aufpreis eine Prio­rität im Handy­netz einräumen. Gedacht ist das z.B. für Fern­seh­teams, die aus einem über­füllten Stadion berichten wollen, oder auch für Sicher­heits­unter­nehmen bzw. überall da, wo kriti­sche Verbin­dungen stabil bleiben müssen.

Und die Telekom?

Die Deut­sche Telekom lässt sich im Augen­blick noch Zeit. Inter­essierte Geschäfts­kunden mit passenden Anwen­dungs­fällen können 5G Stan­dalone gegen Aufpreis nutzen. "Für Privat­kunden wartet die Telekom vermut­lich noch, bis es ein größeres Gerä­tean­gebot gibt, mit dem dann auch wirk­lich von Anfang an 5G Stan­dalone im Netz der Telekom genutzt werden kann", erklärt Gajek abschlie­ßend.

Der Link zum Artikel: https://www.teltarif.de/s/s93236.html

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