15. bis 28. Februar 2005

Vor 10 Jahren: Telekom-Festnetz-Flats, magerer DSL-Ausbau & UMTS

Wir drehen die Zeit zurück: In dieser Ausgabe von "teltarif.de vor 10 Jahren" werfen wir einen Blick zurück auf die ersten Telefon-Flatrates der Telekom, den lahmenden DSL-Ausbau schon vor 10 Jahren und gerade einmal 250 000 UMTS-Geräte im deutschen Markt.
Von Thorsten Neuhetzki

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Grafik: teltarif.de
Wissen Sie noch, was vor zehn Jahren auf dem Tele­kommunikations­markt passierte? Wir blicken zurück auf die Innovationen und Produkte aus dem Jahr 2005. In unserer Serie "teltarif.de vor 10 Jahren" fassen wir die Ereignisse von damals in loser Folge zusammen.

Festnetz: Telekom wagt sich an die Flatrate

Im Fokus der Berichterstattung stand vor zehn Jahren die Deutsche Telekom. Sie stellte erstmals (abseits des XXL-Tarifes, mit dem sonntags ohne Zusatzkosten telefoniert werden konnte) Flatrates zum Telefonieren im deutschen Festnetz vor. Einen Rundumschlag mit einer kompletten Flatrate trauten sich die Bonner jedoch noch nicht. Am 16. Februar 2005 berichteten wir über neue Ortsnetz- und Nebenzeit-Flatrates, zwischen denen sich die Kunden entscheiden konnten. Doch dabei blieb es nicht. Noch am gleichen Tag stellten wir zahlreiche neue Tarife vor, die ausschließlich den Telefonanschluss betrafen. Bündel-Angebote aus DSL und Telefon wie heute üblich gab es kaum. Mit den neuen Namen kam bei der Telekom einmal mehr die Diskussion um englische Tarifbezeichnungen auf. Tarifnamen wie CountrySelect, XXL Local, XXL Freetime, Call Time und Call Plus machten es möglich. Ebenfalls am 16. Februar 2005 verglichen wir die neuen Tarife ausführlich miteinander.

Ihren Mitbewern wollte die Telekom das Leben indes schwerer machen. Sie plante, die Kosten für die Teilnehmeranschlussleitung - kurz TAL - deutlich zu erhöhen. Bei der Regulierungsbehörde stellte sie - wie am 18. Februar 2005 berichtet - einen Antrag, das Entgelt für die TAL-Miete von damals 11,80 Euro (netto) auf 17,40 Euro (netto) zu erhöhen. Heute liegt der Preis bei 10,19 Euro (netto).

Ebenfalls um die Telefonie drehte sich ein Pilotprojekt in Leipzig - von Kabel Deutschland. Über das TV-Kabel im Internet zu surfen war damals gerade erst möglich geworden und Telefonieren war noch nicht vorgesehen, deswegen kündigte der Kabelanbieter am 18. Februar 2005 ein Projekt an, das ihm Erfahrungen mit dieser Technologie bringen sollte. Heute nutzen dieses Verfahren mehrere Millionen Kunden.

Mobilfunk: Gerade einmal 250 000 UMTS-Handys in Betrieb

Wie jung der Mobilfunkmarkt in Bezug auf UMTS war, zeigt unsere Meldung vom 28. Februar 2005. Unter Berufung auf Bernhard Rohleder, den damaligen und auch noch heutigen Chef des Bitkom, meldeten wir, dass es Ende in Deutschland rund 250 000 Mobiltelefone und PC-Karten "dieser so genannten dritten Generation" gab und bis Ende 2005 ein Anstieg auf 2,5 Millionen Geräte erwartet wurde. Heute geht beim Mobilfunk fast nichts mehr ohne UMTS. teltarif vor 10 Jahren teltarif vor 10 Jahren
Grafik: teltarif.de

Internet: Telekom investiert nur zurückhaltend beim DSL-Ausbau

Es ist bis heute ein Thema: Wie schnell baut die Deutsche Telekom DSL aus und wie viel investiert sie? Für das Jahr 2005 hatte das Unternehmen am 23. Februar 2005 angekündigt, 200 Millionen Euro in die Hand zu nehmen. Schon 2005 hatte Politik und Regierung Angst vor den weißen Flecken, die es in Deutschland bis heute gibt. Vor zehn Jahren gab es allerdings auch noch ein anderes Verständnis von Breitband. Leitungen mit 1 bis 2 MBit/s im Downstream galten als breitbandversorgt, heute strebt die Bundesregierung 50 MBit/s flächendeckend an.

Weitere Meldungen vor 10 Jahren

24. Februar 2005: Siemens baute noch Handys und stellte drei neue Einsteigermodelle der A-Serie vor. Die neuen Handys mit den Modellnamen Siemens A70 Siemens A75 und Siemens AX75 verfügten nur über die wichtigsten Funktionen und sollten vor allem einfach zu bedienen sein. An Bord: Ausschließlich GSM, vergleichsweise kleine Akkus und nur rudimentäre Features.

28. Februar 2005: Auf den Berliner Fernsehtürmen am Alexanderplatz und Schäferberg sind zwei leistungsstarke Sender für DVB-H in Betrieb genommen worden. DVB-H sollte das mobile Fernsehen vorantreiben. Dazu wurde am Schäferberg sogar ein 50 000-Watt-Sender in Betrieb genommen.

24. Februar 2005: Die Deutsche Telekom hatte in Deutschland bereits 5 000 WLAN-Hotspots installiert - vornehmlich an Flughäfen, auf Bahnhöfen oder auch in Cafés. Doch wer sie nutzen wollte, musste nicht gerade wenig dafür bezahlen. Daran änderte auch die Einführung neuer Datenoptionen nichts. Die Option HotSpot 180 kostete T-Mobile-Kunden 9,99 Euro zusätzliche monatliche Grundgebühr. Die Gegenleistung: Drei WLAN-Freistunden im Monat. Mehr zu den Tarifen haben wir damals in einer Meldung zusammengefasst.