Eindrücke

Das Musik-Handy Samsung M7600 weckt den DJ im Nutzer

DJ-Urteil: "Taugt bestenfalls für die Unterhaltung in der U-Bahn"
Von Hagen Hellwig

In so mancher U-Bahn oder an der Bushaltestelle gehören sie inzwischen fast schon zum Inventar: Jugendliche, aus deren Handys die Musik so laut tönt, dass die Freunde oder nebenstehende Passanten gleich mithören können. Das Handy ersetzt quasi den Ghettoblaster aus früheren Jahren. Während der immer größer und damit lauter wurde, ist das mobile Telefon jedoch eher auf Miniaturformat gemünzt - und wird nun dennoch lauter. Wie soll da ein passabler Klang rauskommen? Diese scheinbar unlösbare Aufgabe ist der Hersteller Samsung nun mit der neuen Beat-Edition angegangen - einer Handy-Serie, die mit unerwartet hohen Klangeigenschaften und vielen technischen Spielereien zur Klangverbesserung und -veränderung aufwarten soll. Samsung spricht dann auch von "Jukebox" oder gar "Musikspaß wie aus einer anderen Galaxie".

Scratchen wie die Profis

Datenblätter

Zu Demonstration bat Samsung in dieser Woche zwei echte DJs in einen Hamburger Club, um das Samsung M7600 Beat DJ und das M6710 Beat Disc fachmännisch vorführen zu lassen. Das Samsung M6710 ist die abgespeckte Variante des Samsung M7600: Es ist ein Slidermodell mit eingeschränktem Touchscreen, wohingegen das Samsung M7600 über ein vollständiges Touch-Display ohne zusätzliche Zifferntasten verfügt. Außerdem fehlt beim Samsung M6710 der Musikprozessor, und die Kamera ist mit 3,0 statt 3,2 Megapixel etwas weniger hoch auflösend. Samsung M7600 Beat DJ
Fotos: Samsung

Per Schiebeschalter an der linken Gehäuseseite gelangt der Anwender sofort in den Musikmodus und kann loslegen: Entweder die gespeicherten Songs und Sample abrufen oder zunächst eigene Musik abspeichern, wofür zwar leider nur 50 MB interner Speicher, aber immerhin ein microSD-Kartensteckplatz zur Verfügung stehen. Nun spielen DJs kaum noch einfach Platten oder CDs ab, sondern verändern die Musik, indem sie selbst "Hand anlegen" - das sogenannte "Scratchen" - oder die elektronisch erzeugten Klänge mit diversen Effekten verändern. Das Scratchen kennt jeder, der schon einmal einem DJ bei der Arbeit zugesehen hat. Jetzt darf es der Handy-Nutzer einmal selbst probieren: Auf dem 2,8 Zoll großen Display erscheint eine CD im Miniformat, die sich per Fingerberührung scratchen lässt – eine lustige Spielerei, für die Aufmerksamkeit der Außenstehenden garantiert ist.

Effekthascherei – von den Profis abgeguckt

Zehn weitere Hör-Effekte (Filter) stehen auf den Samsung-Handys zur Verfügung wie zum Beispiel "Hall", "Echo" oder "Schleife" - alles bei Profis bekannte Mittel, um die Masse auf der Tanzfläche in Schwung zu halten. Zwei Effekte können bei den BEAT-Handys gleichzeitig pro Titel zusammen verwendet werden. Das mehr oder minder selbst kreierte Musikstück lässt sich direkt mit dem Handy aufnehmen, um es dann stolz den Mitmenschen zu Gehör zu bringen oder als Klingelton zu verwenden. Mit den Features Musikerkennung (per Aufnahme zum Beispiel vom Radio), Tag-Update und Empfehlungsfunktion findet der gewiefte Musikkenner schneller, was er sucht, oder fügt zusätzliche Informationen zu einzelnen Titeln hinzu. Dabei handelt es sich um Online-Service, die entsprechend kostenpflichtig sind. Und was sagt der DJ auf die Frage, ob die Beat-Handys dem von Samsung bemühten Vergleich mit einem "kompletten Musikstudio" tatsächlich standhalten? "Die taugen bestenfalls für die Unterhaltung in der U-Bahn. Dies gelingt aber ganz ordentlich."

Auf der folgenden Seite lesen Sie, wie der vergleichsweise gute Musikklang der Beat-Handys von Samsung erreicht wird.