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Simfy streamt 6,2 Millionen Musiktitel kostenlos

Dienst kooperiert mit mehreren großen Musiklabels
Von ddp / Lars Hessling

Dem Musikgenuss direkt aus dem Internet gehört die Zukunft. Davon ist Christoph Lange überzeugt und hat deshalb mit seinem Freund Steffen Wicker vor vier Jahren gemeinsam Simfy gegründet. Das im November nach Köln umgezogene Unternehmen startet momentan durch: Seit Mai ist die Webseite simfy.de [Link entfernt] online. Auf ihr können sich die Nutzer dank Streaming-Technik ihre Lieblingsmusik anhören, ohne die Titel kaufen oder herunterladen zu müssen.

Konkurrenz für Apple und Amazon

Die Homepage von Simfy. Am unteren Rand der Simfy-Homepage befinden sich die Abspiel-Kontrollen.
Screenshot: teltarif.de
Internet-Experten sehen in dem innovativen Geschäftsmodell einen direkten Angriff auf die US-Giganten Apple und Amazon oder den Telekom-Ableger Musicload [Link entfernt] . "Dass man das als Angriff auf Apples iTunes interpretiert, halte ich für übertrieben", sagt der 26-jährige Lange. Im Grunde seien Downloads von Musiktiteln schlichtweg "out". "Wozu herunterladen und bei sich selbst speichern, wenn ich auf die Musiktitel ständig online zugreifen kann?", erklärt Lange den Grundgedanken.

Kooperationen mit allen großen Musiklabels

Nach Ansicht von Lange dient das Internet mit zunehmender Bandbreite immer häufiger als Musikquelle. Simfy-Nutzer könnten auf mehr als 6,2 Millionen Musiktitel zugreifen, die Songs anhören und Playlists zusammenstellen. Dies ist durch Kooperationen mit allen großen Musiklabels möglich, darunter Universal Music, Sony Music, EMI [Link entfernt] und Warner Music. Einzigartig ist die Website vor allem durch die Einbindung sozialer Features. Mit der Anmeldung können Nutzer beispielsweise ihr Facebook-Profil mitnehmen. Finanziert wird das Angebot über Werbung und eine Musik-Flatrate.

Bereits über 200 000 Nutzer nach einem Monat

Der Erfolg kam schneller als gedacht. Mehr als 200 000 Nutzer haben sich auf simfy.de in den ersten 30 Tagen angemeldet. Bis Jahresende sollen sich 80 000 bis 100 000 Nutzer registriert haben, die für simfy auch bezahlen wollen. "Den Break-even werden wir im Jahr 2010 nicht erreichen", erklärt Lange. Das sei aber auch nicht geplant.

Simfy kooperiert mit Music Networx

Simfy wurde in Mannheim gegründet. Ins Rheinland kam das junge Unternehmen durch die in Köln ansässige Firma Music Networx. Sie bietet seit Jahren Konzertmitschnitte an, die direkt nach dem Konzert auf USB-Stick mit nach Hause genommen werden oder im Internet heruntergeladen werden können. Die Kölner haben keine Angst vor großen Namen. Nachdem deutsche Stars wie Die Toten Hosen und Peter Maffay begeistert waren, wagten sie die Internationalisierung. Auch Elton John [Link entfernt] und die Kultrocker von Kiss schätzen das Angebot für ihre Tourneen.

Aus Zusammenarbeit wurde Zusammenschluss

Music-Networx-Chef Gerrit Schumann hat viel Erfahrung als Gründer von Internet-Start-Ups. Für die jungen Simfy-Gründer war die Begegnung mit ihm und seinem Music Networx-Partner Georg Bergheim "ein Glücksfall", wie es Lange ausdrückt. Zunächst hätten sie eher als Business Angels für Simfy gewirkt. Doch die Kooperation der Unternehmen wurde enger und mündete in einem Zusammenschluss. Heute ist Music Networx der Name der Holding, die Kunden müssen sich nur noch Simfy merken.