Pläne

Schweiz: Sunrise und Orange stehen vor Fusion

France Télécom soll Mehrheitseigner der neuen Firma werden
Von Thorsten Neuhetzki / mit Material von dpa

Der Schweizer Mobilfunkmarkt steht vor einer Mega-Fusion: Die beiden Telekommunikations-Unternehmen Sunrise und Orange wollen fusionieren. Das haben die beiden Mutterkonzerne bekannt gegeben. Das künftige Gemeinschaftsunternehmnen steigt zum nach der Swisscom zweitgrößten Anbieter von Telefondiensten in der Schweiz auf. Orange und Sunrise halten nach der Fusion 38 Prozent des Mobilfunkmarktes und 13 Prozent des Marktes für feste Breitbandverbindungen. France Télécom, Eigentümer von Orange, zahlt 1,5 Milliarden Euro an TDC für deren Tochterunternehmen Sunrise und bekommt dafür 75 Prozent am neuen Anbieter. TDC hält 25 Prozent.

Sunrise ist bisher Nummer zwei auf dem Schweizer Mobilfunkmarkt, Orange stieß 1999 als dritter Anbieter hinzu. Das fusionierte Unternehmen hat 3,4 Millionen Mobilfunkkunden. Dazu kommen 1,1 Millionen Kunden von Breitbanddiensten und mehr als 100 Läden. Die Fusion soll Synergien von 2,1 Milliarden Euro oder 3,2 Milliarden Franken schöpfen. 2008 lag der Umsatz pro Forma bei 3,1 Milliarden Schweizer Franken (umgerechnet etwa zwei Milliarden Euro). France Télécom hat bereits in Großbritannien sein Orange-Geschäft mit der dortigen T-Mobile-Tochtergesellschaft zusammengelegt. Die dänische TDC will sich stärker auf Nordeuropa konzentrieren.

Abzuwarten bleibt, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) und die Wettbewerbskommission (Weko) auf den Zusammenschluss reagieren. Im Tagesanzeiger heißt es, die Weko werde sich den Zusammenschluss gut ansehen, Details über Konsequenzen könne man aber noch nicht nennen. Die Bakom wartet ebenfalls auf die Angaben der beiden Firmen. Wenn diese vorliegen werde man prüfen, ob man die Fusion genehmigen könne.

Auf teltarif.ch haben wir zu dieser bevorstehenden Fusion einen Kommentar veröffentlicht.