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Tesla Model S: Akku­brand bei Un­fall mit zwei Toten

Vergangene Woche ist es in der Innen­stadt von Indianapolis zu einem schweren Un­fall mit einem Tesla Model S gekommen. Dabei sind zwei Personen tödlich verunglückt. Der Akku des Elektro­autos ging in Flammen auf.
Von David Rist

Ein Tesla Model S unter dem Tesla-Schriftzug. Teslas Model S: Kaum ein anderes Auto steht derzeit so sehr im Fokus der Öffentlichkeit
Bild: dpa
Berichten zufolge soll ein Tesla Model S in der Nacht zum vergangenen Freitag von der Straße abgekommen sein und anschließend gegen einen Baum geprallt sein. Die Fahrerin konnte nur noch tot geborgen werden, ihr Bei­fahrer ist kurz nach dem Un­fall seinen Verletzungen erlegen.

Teslas viel kritisiertes Fahr­assistenz­system Auto­pilot soll dabei nicht eingeschaltet gewesen sein. Wie Tesla selbst in einer Stellung­nahme bekannt gegeben hat, hätte ein aktivierter Auto­pilot auf dieser Straße keine höhere Geschwindig­keit als etwa 50 km/h erlaubt. Augen­zeugen des Un­falls berichten allerdings von einem weitaus schnelleren Fahr­zeug.

Weiteren Augen­zeugen­berichten zufolge soll der Unfall so heftig gewesen sein, dass Fahrzeug­teile und Räder durch die Luft geschleudert worden sind. Nachdem das Auto gegen einen Baum geprallt war, ist es zudem in Flammen aufgegangen. Auch wäre es zu einer Explosion gekommen, berichtet zum Beispiel ein Zeuge, der an dem Unfallort vorbei­gefahren ist.

Fahrzeugteile noch 140 Meter von der Unfallstelle entfernt

Ein Tesla Model S unter dem Tesla-Schriftzug. Teslas Model S: Kaum ein anderes Auto steht derzeit so sehr im Fokus der Öffentlichkeit
Bild: dpa
Auch der amerikanische Fernseh­sender WISH Channel 8 News berichtet zunächst von einer größeren und vielen kleineren darauf­folgenden Explosionen. Ebenfalls seien dabei etliche kleinere Fahrzeug­teile durch die Luft geflogen. Die Rettungs­teams berichten von Teilen, die noch 140 Meter von der Unfall­stelle entfernt gefunden wurden. Vermutlich wurde der Schutz­mantel des Lithium-Ionen-Akkus beim Zusammen­stoß mit dem Baum beschädigt, weshalb es überhaupt erst zu einer Explosion gekommen sein dürfte.

Die Feuer­wehr in Indianapolis benötigte eigenen Angaben zufolge rund zehn Minuten um den Brand zu löschen und 20 weitere Minuten um den inzwischen verstorbenen Beifahrer zu bergen. Während des Lösch­vorgangs seien den Feuer­wehrleuten Teile der im Fahr­zeug­boden unter­gebrachten Batterie wie Geschosse um die Ohren geflogen. Etwas Vergleichbares habe der Einsatz­leiter Kevin Jones bisher noch nicht erlebt.

Dennoch wäre es keine Selten­heit, ganz gleich ob Elektro­auto oder Fahr­zeug mit Verbrennungs­motor, dass Unfälle mit dieser Geschwindig­keit und diesem Ausmaß einen Fahrzeug­brand zur Folge hätten, gab der Einsatzleiter zu bedenken. Elektro­autos wie die Fahr­zeuge von Tesla standen in der Vergangen­heit schon mal in der Kritik, wegen ihrer angeblich leicht entzündlichen Akkus. Allerdings brennen auch konventionelle Fahrzeuge des Öfteren: Allein in Deutschland brennen jedes Jahr rund 15 000 Fahrzeuge, das sind etwa 40 am Tag.

Nicht der erste Akkubrand eines Teslas

Der Schriftzug "Model S" auf dem Heck eines Tesla Model S. Der Akku in Elektrofahrzeugen: Fluch und Segen zugleich?
Bild: dpa
Bereits 2013 ist es bei einem Un­fall mit einem Tesla Model S zu einem Akku­brand gekommen. Damals wurde der Unter­boden des Fahr­zeugs durch Gegen­stände auf der Straße auf­gerissen und so der Akku beschädigt. Allerdings konnte der Auto­pilot den Schaden umgehend identifizieren und forderte die Insassen noch vor dem Aus­bruch des Feuers auf, das Fahr­zeug zu verlassen.

Vor­fälle wie dieser waren für Tesla Grund genug einen verstärkten Boden aus einer Titan­legierung einzubauen, der die sensible Batterie vor der Aufprall­wirkung schützen soll. Dieser verstärkte Boden wird seit Anfang März 2014 in allen Fahr­zeugen von Telsa verbaut.

Immerhin scheint Teslas Fahr­assistenz­system Auto­pilot dieses Mal nicht in den Un­fall verwickelt zu sein. Jüngst wurde das System vor allem wegen der angeblich damit verbundenen Unfälle kritisiert. Anderer­seits wird dieser Vor­fall für Kritiker Grund genug sein, um die allgemeine Sicher­heit von Elektro­auto-Akkus in Frage zu stellen.

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