Tesla Model S: Akkubrand bei Unfall mit zwei Toten
Teslas Model S: Kaum ein anderes Auto steht derzeit so sehr im Fokus der Öffentlichkeit
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Berichten zufolge soll ein Tesla Model S in der Nacht zum vergangenen Freitag von der Straße abgekommen sein und anschließend gegen einen Baum geprallt sein. Die Fahrerin konnte nur noch tot geborgen werden, ihr Beifahrer ist kurz nach dem Unfall seinen Verletzungen erlegen.
Teslas viel kritisiertes Fahrassistenzsystem Autopilot soll dabei nicht eingeschaltet gewesen sein. Wie Tesla selbst in einer Stellungnahme bekannt gegeben hat, hätte ein aktivierter Autopilot auf dieser Straße keine höhere Geschwindigkeit als etwa 50 km/h erlaubt. Augenzeugen des Unfalls berichten allerdings von einem weitaus schnelleren Fahrzeug.
Weiteren Augenzeugenberichten zufolge soll der Unfall so heftig gewesen sein, dass Fahrzeugteile und Räder durch die Luft geschleudert worden sind. Nachdem das Auto gegen einen Baum geprallt war, ist es zudem in Flammen aufgegangen. Auch wäre es zu einer Explosion gekommen, berichtet zum Beispiel ein Zeuge, der an dem Unfallort vorbeigefahren ist.
Fahrzeugteile noch 140 Meter von der Unfallstelle entfernt
Teslas Model S: Kaum ein anderes Auto steht derzeit so sehr im Fokus der Öffentlichkeit
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Auch der amerikanische Fernsehsender WISH Channel 8 News berichtet zunächst von einer größeren und vielen kleineren darauffolgenden Explosionen. Ebenfalls seien dabei etliche kleinere Fahrzeugteile durch die Luft geflogen. Die Rettungsteams berichten von Teilen, die noch 140 Meter von der Unfallstelle entfernt gefunden wurden. Vermutlich wurde der Schutzmantel des Lithium-Ionen-Akkus beim Zusammenstoß mit dem Baum beschädigt, weshalb es überhaupt erst zu einer Explosion gekommen sein dürfte.
Die Feuerwehr in Indianapolis benötigte eigenen Angaben zufolge rund zehn Minuten um den Brand zu löschen und 20 weitere Minuten um den inzwischen verstorbenen Beifahrer zu bergen. Während des Löschvorgangs seien den Feuerwehrleuten Teile der im Fahrzeugboden untergebrachten Batterie wie Geschosse um die Ohren geflogen. Etwas Vergleichbares habe der Einsatzleiter Kevin Jones bisher noch nicht erlebt.
Dennoch wäre es keine Seltenheit, ganz gleich ob Elektroauto oder Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, dass Unfälle mit dieser Geschwindigkeit und diesem Ausmaß einen Fahrzeugbrand zur Folge hätten, gab der Einsatzleiter zu bedenken. Elektroautos wie die Fahrzeuge von Tesla standen in der Vergangenheit schon mal in der Kritik, wegen ihrer angeblich leicht entzündlichen Akkus. Allerdings brennen auch konventionelle Fahrzeuge des Öfteren: Allein in Deutschland brennen jedes Jahr rund 15 000 Fahrzeuge, das sind etwa 40 am Tag.
Nicht der erste Akkubrand eines Teslas
Der Akku in Elektrofahrzeugen: Fluch und Segen zugleich?
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Bereits 2013 ist es bei einem Unfall mit einem Tesla Model S zu einem Akkubrand gekommen. Damals wurde der Unterboden des Fahrzeugs durch Gegenstände auf der Straße aufgerissen und so der Akku beschädigt. Allerdings konnte der Autopilot den Schaden umgehend identifizieren und forderte die Insassen noch vor dem Ausbruch des Feuers auf, das Fahrzeug zu verlassen.
Vorfälle wie dieser waren für Tesla Grund genug einen verstärkten Boden aus einer Titanlegierung einzubauen, der die sensible Batterie vor der Aufprallwirkung schützen soll. Dieser verstärkte Boden wird seit Anfang März 2014 in allen Fahrzeugen von Telsa verbaut.
Immerhin scheint Teslas Fahrassistenzsystem Autopilot dieses Mal nicht in den Unfall verwickelt zu sein. Jüngst wurde das System vor allem wegen der angeblich damit verbundenen Unfälle kritisiert. Andererseits wird dieser Vorfall für Kritiker Grund genug sein, um die allgemeine Sicherheit von Elektroauto-Akkus in Frage zu stellen.
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