Suchen

WolframAlpha auf dem Weg der Besserung

Entwickler skizziert Updates seit dem Start
Von Ralf Trautmann

Stephan Wolfram, der Entwickler der Suchmaschine WolframAlpha (die allerdings keine sein will und sich lieber als "Antwortmaschine" sieht), hat sich jetzt ausführlich zu den Entwicklungen des Dienstes seit dem Start im Mai geäußert. WolframAlpha war damals mit großem Interesse online gegangen, denn der Service versprach eine neue Form der Suche: Hier sollten auf echte Fragen echte Antworten geliefert werden. In der Praxis zeigte sich der Dienst dann auch als zumindest interessant, aber, wie bei neuen Angeboten üblich, auch noch mit erheblichem Verbesserungspotenzial. Mittlerweile wurde offenbar an vielen Stellen nachgebessert, und Wolfram gibt jetzt den Wasserstand durch.

So teilt Wolfram mit, das ein Problem von WolframAlpha die richtige Interpretation der eingegebenen Fragen gewesen sei: So sei bei der Hälfte der Anfragen, die WolframAlpha mit Unverständnis quittiert, nicht das mangelnde "Wissen" in den Datenbanken das Problem gewesen, der Dienst habe schlicht die Frage nicht verstanden. Daher habe man den genutzten Aufbau der Sprache analysiert und in der Folge die Quote um 10 Prozent reduziert.

WolframAlpha angeblich mit mehr Wissen, mehr Code, mehr Performance

Doch die beste Technik zum Analysieren von Sprache nützt nichts, wenn die Daten-Basis für die Antwort fehlt. Hier habe sich die Zahl der Wissensbereiche um 10 bis 15 Prozent erhöht. Zudem werde kontinuierlich am WolframAlpha zugrundeliegenden Code gebastelt, der um 52 Prozent gewachsen sei, ein Update erfolge wöchentlich. Darüber hinaus soll die Performance optimiert worden sein. Auch an der Darstellung sei gearbeitet worden, wer zum Beispiel den älteren Internet Explorer 6 nutzt, erhält kein zerschossenes Design mehr, trotzdem aber die Rückmeldung, dass der Browser zu alt sei um alle Features nutzen zu können.

Das Nutzer-Feedback zur neuen Suchmaschine sei insgesamt beachtlich gewesen: Aus den Rückmeldungen seien 54 233 sinnvolle Hinweise auf Fehler oder als Vorschläge ausgesiebt worden, aus denen dann wiederum 5800 To-Do-Punkte entstanden seien. Generell spart Wolfram nicht mit Superlativen über die Nutzung des Dienstes: Ob Euphorie in dieser Hinsicht berechtigt ist, sei mal dahingestellt, nach der Startphase hielt sich zumindest das mediale Interesse dann doch in engen Grenzen. Wolfram und sein Team zumindest warten aber auf den "Herbst-Traffic".