Regeln

yourfone-SIM-Karten nur für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive

yourfone stellt 50 000 Prepaid-SIM-Karten für die Integration von Flüchtlinge zur Verfügung. Doch wer bekommt eine SIM-Karte und wer nicht? So wird die Verteilung geregelt.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Roberto Alborino (links) auf der Presseveranstaltung zur yourfone-Aktion Roberto Alborino (links) auf der Presseveranstaltung zur yourfone-Aktion
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
yourfone hat 50 000 SIM-Karten samt Prepaid-Tarif für die Integration von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Wie wir bereits berichtet haben, werden 20 000 SIM-Karten an den Deutschen Caritas­verband und 30 000 SIM-Karten an das Deutsche Rote Kreuz gehen. Der mögliche Start­schuss dafür soll in den kommenden ein bis zwei Wochen erfolgen. Zuvor sind noch einige logistische Abstimmungen durchzuführen. Abhängig vom Erfolg der Aktion und der Nachfrage ist yourfone auch nicht davon abgeneigt, noch mehr SIM-Karten zu spenden. Interessant ist nun, wie man die SIM-Karten unter den Flüchtlingen verteilen möchte und welche Voraus­setzungen diese dafür erfüllen müssen.

Wie uns Roberto Alborino (Referats­leiter Migration und Integration im Deutschen Caritas­verband) im Gespräch mitgeteilt hat, will man die Prepaid-SIM-Karten koordiniert verteilen. So hat man sich dazu entschlossen, die SIM-Karten nur den Flüchtlingen zu geben, die eine große Chance haben, in Deutschland Bleiberecht zu erhalten. Zudem gehen die SIM-Karten an die Erst­aufnahme­einrichtungen in den Beratungs­stellen und werden von den Sozial­arbeitern einzeln verteilt. Dabei werden die Prepaid-SIM-Karten je nach Bedarf an die bundesweiten Erst­aufnahme­einrichtungen geschickt. Laut Alborino gebe es zum Beispiel in Essen eine große Nachfrage.

Flüchtling muss Registrierung der SIM-Karten zustimmen

Roberto Alborino (links) auf der Presseveranstaltung zur yourfone-Aktion Roberto Alborino (links) auf der Presseveranstaltung zur yourfone-Aktion
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Asylsuchende, die eine SIM-Karte erhalten können, müssen für die Nutzung dieser einer Registrierung zustimmen. Denn nach dem Telekommunikationsgesetz (TKG) gibt es die Verpflichtung, zu jeder SIM-Karte die Personen­daten und Adresse aufzunehmen. Für Asylsuchende ohne Ausweispapiere gibt es nun eine neue Ausnahme­regelung von BNetzA, BMWi und BMI.

Hat der Flüchtling der Registrierung zugestimmt, dann erhält dieser nach drei Monaten eine Info-SMS in seiner Sprache, in der der Asylsuchende dazu aufgefordert wird, sich erneut zu registrieren, damit er die SIM-Karte weiterhin nutzen kann. Der entsprechende Nachweis muss in Form einer neuen Bescheinigung über die Meldung Asylsuchender oder eine Aufenthalts­gestattung im Zusammenhang mit der Asyl­antragstellung erbracht werden.

Mehr dazu erfahren Sie in unserem Hintergrundbericht zur TKG-Ausnahmeregelung bei der SIM-Karten-Nutzung durch Flüchtlinge.

Weitere Dienste für Flüchtlinge geplant

Außerdem sind im Zusammenhang mit den Prepaid-SIM-Karten von yourfone weitere Dienste geplant. So will man den Flüchtlingen per SMS Gutschein-Codes für kostenlose Apps, Flüchtlings-Info-Portale sowie für kostenlose inter­nationale Freiminuten schicken. Dafür sollen noch weitere entsprechende Partner an Bord geholt werden: Zum Beispiel wird ein Auge auf Startups geworfen, die zum Beispiel spezielle Apps für die Integration der Flüchtlinge entwickeln; konkrete Namen wollte yourfone noch nicht nennen.

yourfone will mit seiner Aktion einen Beitrag zur Integration der bleibenden Flüchtlinge leisten. Laut dem Unternehmen kam die Idee dazu unter anderem von einigen Mitarbeitern des Mobilfunkers. Insgesamt wird bei den Flüchtlingen auch ein deutlicher Bedarf für die Kommunikation unter­einander gesehen. In der Info-SMS soll unter anderem stehen, wo der jeweilige Asyl­suchende die deutsche Sprache lernen bzw. etwas über Deutschland und den hiesigen Gebräuchen lernen kann.

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