Bericht: 49-Euro-Ticket startet mit Pannenserie
Seit einer Woche kann das Deutschlandticket genutzt werden. Zum Fixpreis von 49 Euro im Monat haben Abonnenten die Möglichkeit, den Nah- und Regionalverkehr der Bahn zu nutzen. Der Start des Angebotes verlief allerdings nicht ohne Probleme, wie die Berliner Zeitung berichtet. Den Angaben zufolge gibt es eine Reihe von Beschwerden über Deutschlandtickets, die bei Kontrollen nicht akzeptiert wurden. Stattdessen signalisiere ein Alarmton, die Fahrkarte sei angeblich ungültig.
Dem Bericht zufolge seien Kontrolleure zwar in der Regel kulant. Dennoch verlangten die Kunden zu Recht, dass ihre nicht funktionierenden Tickets getauscht werden. Den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zitiert die Zeitung wie folgt: "Bei der Einführung des deutschlandweit gültigen Tickets gab es auch Anlaufschwierigkeiten. So kam es am Wochenende zu Serverproblemen beim Bestellvorgang und ganz aktuell gibt es mancherorts noch einige technische Probleme mit der Lesbarkeit der Chipkarten."
Pannen zum Start des 49-Euro-Tickets
Foto: BVG - Christian Retzlaff
Der VBB habe die Probleme analysiert und sei zum Schluss gekommen, dass die Chipkarten der Kunden offenbar fehlerhaft seien. Hintergrund sei eine Software des Herstellers highQ, die von insgesamt 15 Verkehrsunternehmen in Deutschland genutzt werde. Besonders fatal sei, dass auch andere Fahrberechtigungen nach dem Aufspielen des fehlerhaften Deutschlandtickets nicht mehr überprüft werden können. Als Beispiele nennt die Zeitung Firmentickets und Umweltkarten.
Technik nicht auf dem neuesten Stand
Wie es weiter heißt, sei auch die Kontrolltechnik zum Teil nicht auf das Deutschlandticket angepasst worden. Wenn das Kontrollgerät das 49-Euro-Ticket gar nicht "kennt", wird der Fahrschein als ungültig erkannt. Der Fahrgast wird dann ggf. als Schwarzfahrer eingestuft, obwohl er ein gültiges Ticket hat. "Wir bitten um Kulanz bei der Fahrausweiskontrolle und um Benachrichtigung des Kontroll- und Betriebspersonals", zitiert die Berliner Zeitung aus einer internen Mitteilung des VBB.
Nun gelte es, Chipkarten auszutauschen, wenn davon ausgegangen werden muss, dass diese nicht überall fehlerfrei als günstiges Ticket erkannt werden. Zudem muss die Software für die Kontrollgeräte bundesweit auf den aktuellen Stand gebracht werden. Ein Kraftakt, der wohl nicht von heute auf morgen erledigt werden kann. Dabei waren die Probleme absehbar. Von 26 Verkehrsbetrieben hätten Ende April immerhin elf im Rahmen einer Umfrage erklärt, dass sie Chipkarten und Barcodes mit dem 49-Euro-Ticket nicht elektronisch prüfen können. Weitere drei räumten "teilweise" Probleme ein. Vier Unternehmen meinten, die Kontrolle klappe "voraussichtlich" und nur acht Betriebe waren sich sicher, dass sie mit dem Deutschlandticket korrekt umgehen können.
Weitere Pannen habe es bei der Ausstellung der ÖPNV-Flatrate gegeben. Ein Kunde der Berliner BVG berichtete der Zeitung zufolge, stattdessen ein Sozialticket in der App erhalten zu haben. Bei anderen Kunden seien die Kosten für die bisher gebuchte Karte und zusätzlich für das Deutschlandticket abgebucht worden.
Wie berichtet, kann das Deutschlandticket auch in der Apple Wallet genutzt werden.