Mobilfunknetze

Ericsson: Schnellere Netze für Smartphones sind nah

Längere Akkulaufzeiten durch besseres Energiemanagement
Von Hans-Georg Kluge

Ericsson will Mobilfunknetze für Smartphones optimieren. Ericsson will Mobilfunknetze für Smartphones optimieren.
Bild: Ericsson
Der Netzwerkausrüster Ericsson hat einige neue Verfahren angekündigt, mit denen sich die Performance von Mobilfunknetzen deutlich steigern lassen soll. In Zusammenarbeit mit dem Chip-Hersteller Qualcomm sollen sich die Verfahren HS FACH, E-FACH und UE DRX leicht in bestehenden Mobilfunknetzen aktivieren lassen. Die Folge für Nutzer: Schnellere Datenübertragung und längere Akkulaufzeiten.

Ericsson: Viele kleine Datenpakete belasten die Netze

Ericsson will Mobilfunknetze für Smartphones optimieren. Ericsson will Mobilfunknetze für Smartphones optimieren.
Bild: Ericsson
Nach den Beobachtungen von Ericsson sind für die hohe Netzauslastung vor allem kleine Datenpakete verantwortlich. Insbesondere Smartphones sollen oft kleine Datenpakete senden und empfangen. Da für jedes Datenpaket bestimmte Informationen zusätzlich übertragen werden müssen - der sogenannte Protokoll-Overhead - verbrauchen diese Pakete viel mehr Datenvolumen als die reinen Nutzdaten es suggerieren. Da Smartphones häufig Daten versenden, die lediglich einen Umfang von einem Kilobyte erreichen, besteht hier Handlungsbedarf.

Serge Willenegger, Vize-Präsident des Produktmanagements bei Qualcomm, sagt: "Da diese Funktionen softwareseitig implementierbar sind, können sie auf unseren HSPA+-R8-fähigen Chips aktiviert werden, sobald die Netzbetreiber diese Technologien implementieren." Inwieweit dies auch für andere Smartphone-Chipsätze gilt, gibt Ericsson nicht an.

HS FACH, E-FACH und UE DRX: Antwortzeiten im Netz reduzieren

Die nun implementierten Verfahren HS FACH, E-FACH und UE DRX sind nach Angaben von Ericsson bereits vom 3GPP-Konsortium spezifiziert worden und Bestandteil von HSPA+. Die nun erfolgte Implementierung soll im Jahr 2013 marktreif sein. Alle drei Verfahren sorgen dafür, dass der Protokoll-Overhead für kleine Datenpakete reduziert wird. Dabei werden mehrere Problemfelder in Angriff genommen. Mit Hilfe der drei Verfahren sollen sich die Reaktionszeiten innerhalb der Netze deutlich beschleunigen lassen: Ericsson will zwei- bis vierfach schnellere Antwortzeiten gemessen haben.

HS Fach soll dabei den Download optimieren, wohingegen E-FACH den Upload verbessert. Beide zusammen können dabei die anfallenden Daten bei Instant Messaging oder sozialen Netzwerken besser verteilen. Die Technik mit dem Namen UE DRX soll für verbessertes Energiemanagement und damit für längere Akkulaufzeiten sorgen.

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