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Google: KI-Chatbot Bard jetzt auch in Deutschland verfügbar

Google wurde in Europa bei seiner KI-Aufhol­jagd gegen­über dem Konkur­renten ChatGPT bislang von der Daten­schutz­behörde in Irland ausge­bremst. Doch nun ist der Weg frei - auch für einen Start des Chat­bots Bard in Deutsch­land und in deut­scher Sprache.
Von dpa /

Google hat seinen KI-Text­roboter Bard in Deutsch­land und in der EU gestartet. "Bard ist jetzt in den meisten Ländern der Welt verfügbar, darunter in allen Staaten der Euro­päi­schen Union und Brasi­lien", sagte Google-Manager Jack Krawczyk, der bei dem Inter­net­riesen für Bard verant­wort­lich ist. Das bisher größte Update von Bard umfasse auch die Unter­stüt­zung der am häufigsten gespro­chenen Spra­chen, darunter Deutsch, Arabisch, Chine­sisch, Hindi und Spanisch. Bislang konnte Bard nur auf Englisch, Japa­nisch und Korea­nisch bedient werden.

Bard gegen ChatGPT

Googles KI-Chatbot Bard ist jetzt auch in Deutschland verfügbar Googles KI-Chatbot Bard ist jetzt auch in Deutschland verfügbar
Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
Mit Bard kontert Google den Erfolg des Text­robo­ters ChatGPT des Start-ups OpenAI. Der Wett­bewerb in diesem Segment ist für Google beson­ders rele­vant, auch weil OpenAI von Micro­soft mit Milli­arden unter­stützt wird. Der große Google-Wett­bewerber versucht mit Hilfe von ChatGPT, in Märkte wie Internet-Suche und Online-Werbung vorzu­dringen. Außerdem sollen die KI-Funk­tionen die Vormacht­stel­lung von Micro­soft im Soft­ware­markt absi­chern.

Der Google-Dienst Bard mit Künst­licher Intel­ligenz war zum Start Mitte Mai für Anwender in Deutsch­land und den anderen 26 Mitglied­staaten der Euro­päi­schen Union noch gesperrt. Die für Google in Europa zustän­dige irische DatenschutzKommission DPC hatte Bedenken geäu­ßert, ob Bard die Bestim­mungen der Euro­päi­schen Daten­schutz-Grund­ver­ord­nung (DSGVO) einhält. Krawczyk sagte, man habe nicht nur mit dem irischen Daten­schutz-Kommissar gespro­chen, sondern mit vielen Daten­schutz-Behörden in Europa, darunter auch mit dem Hambur­gischen Beauf­tragten für Daten­schutz, der in Deutsch­land für Google zuständig ist.

Bard kann vorlesen

Zeit­gleich mit der regio­nalen Ausdeh­nung führe Google bei Bard auch neue Funk­tionen ein, sagte Krawczyk. So könne das System die Antworten auch vorlesen: "Das ist beson­ders dann hilf­reich, wenn man die rich­tige Aussprache eines Wortes hören oder ein Gedicht oder Skript vorge­lesen bekommen möchte." Diese Funk­tion sei jetzt auf Deutsch und in über 40 weiteren Spra­chen verfügbar. Gleich­zeitig könne man die Antworten von Bard auch auf die eigenen Bedürf­nisse anpassen und die Tona­lität sowie Stil auf verschie­dene Optionen einstellen. So könne man zum Beispiel Bard bitten, beim Verfassen einer Anzeige für einen alten Sessel zu helfen, und die Antwort dann bei Bedarf mithilfe der Drop­down-Liste kürzen. Diese Funk­tion sei zunächst nur in Englisch verfügbar und werde bald auf weitere Spra­chen ausge­weitet.

Neu ist auch die Funk­tion, Sprach­ein­gaben mit dem Hoch­laden von Bildern zu kombi­nieren. Damit können man Inspi­rationen für einen Text erhalten, der sich auf das Bild beziehe, beispiels­weise wenn man sich bei jemanden für ein Geschenk bedanken und sich von Bard bei der Formu­lie­rung der Dank­sagung unter­stützen lassen möchte. Diese Funk­tion gebe es jetzt auf Englisch, und sie werde bald in weiteren Spra­chen verfügbar sein.

Bard ist aktuell kostenlos

Google-Manager Krawczyk sagte in einem Gespräch mit der Deut­schen Presse-Agentur, sämt­liche Funk­tionen von Bard würden weiterhin kostenlos ange­boten. "Im Moment konzen­trieren wir uns darauf, Bard für die Anwen­derinnen und Anwender so nütz­lich wie möglich zu machen. Wir fokus­sieren uns also im Moment nicht auf die Mone­tari­sie­rung." Google-Wett­bewerber OpenAI bietet dagegen für seinen Dienst eine kosten­pflich­tige Abo-Vari­ante ChatGPT Plus an. Für 20 Dollar im Monat bietet OpenAI eine bessere Verfüg­bar­keit bei hoher Nach­frage, eine schnel­lere Reak­tions­zeit und bevor­zugten Zugang zu neuen Funk­tionen wie den neuesten Sprach­modellen an.

In einer weiteren Meldung lesen Sie: iPhone: ChatGPT von OpenAI auspro­biert.

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