Radarwarner in Verbindung mit Google Maps: So gehts
In vielen Ländern ist bei Google Maps eine Radar-Warn-Funktion verfügbar. Auch die Karten-App von Apple bietet das Feature. Beide Konzerne verzichten aber aufgrund der Rechtslage darauf, den Blitzer-Warner auch in Deutschland freizuschalten. Anders als in vielen anderen Ländern dürfen Autofahrer hierzulande nämlich gemäß Straßenverkehrsordnung keine Hilfsmittel nutzen, um sich vor Radarfallen warnen zu lassen.
Besitzer von Android-Smartphones haben einem Bericht von Focus Online zufolge aber trotzdem die Möglichkeit, beispielsweise Google Maps für die Navigation einzusetzen und zusätzlich eine Radarwarn-Funktion zur Verfügung zu haben. Möglich wird das durch den Einsatz einer zusätzlichen Gratis-App: TomTom AmiGO, so der Name des Programms, bietet einen sogenannten Überlagerungsmodus und kann demnach wichtige Daten auch parallel zu einer anderen App auf dem Handy-Display anzeigen.
Google Maps mit Überlagerungsmodus von TomTom AmiGO (rechts unten)
Screenshot: teltarif.de
Nach dem ersten Start wird TomTom AmiGO bildschirmfüllend angezeigt. Über das Menü muss nun der Überlagerungsmodus ausgewählt werden. Im Anschluss wird die App nur noch in einem kleinen Fenster dargestellt, das sich an die Position des Bildschirms verschieben lässt, die dem Nutzer am besten zusagt. Für die eigentliche Navigation kann Google Maps oder eine andere Navigations-Software parallel gestartet und ausgeführt werden.
Das kann der Überlagerungsmodus von TomTom AmiGO
TomTom beschreibt den Überlagerungsmodus für die kostenlose AmiGO-Software auf seiner Webseite. Demnach wird im kleinen Fenster das Tempolimit für die Straße angezeigt, auf der man gerade fährt. Darüber hinaus kann die jeweils aktuelle Geschwindigkeit abgelesen werden. Wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit um bis zu 5 km/h überschritten, so erfolgt die Anzeige orange. Bei einer Überschreitung um mehr als 5 km/h ist die Darstellung rot.
Blitzer.de Mini-App bei Navigation über Google Maps
Screenshot: teltarif.de
Darüber hinaus warnt TomTom AmiGO im Überlagerungsmodus vor Blitzern. Ist eine Radarfalle noch nicht in der Datenbank, so kann der Nutzer den Standort über die App melden, sodass weitere Fahrer vor dem Blitzer gewarnt werden. Über das Menü kann der Anwender außerdem festlegen, ob die Darstellung im Hoch- oder Querformat erfolgen soll. Darüber hinaus ist es möglich, wieder in die Vollbild-Darstellung der App zu wechseln.
Alternativen auch für iOS
Im Test von teltarif.de hat sich gezeigt, dass auch Apps wie Atudo und Blitzer.de die Radarwarn-Funktion übernehmen können, während beispielsweise Google Maps für die Navigation genutzt wird. Hier kommt jeweils die "Mini-App" anstelle des Überlagerungsmodus zum Einsatz.
Zwar gibt es unter iOS die Features von Überlagerungsmodus bzw. Mini-App nicht. Eine Alternative wäre der Hintergrund-Betrieb für eine Gefahren-Warn-App. Dann erfolgt zumindest ein akustischer Hinweis, wenn man sich während einer Fahrt einer Gefahrenstelle nähert.
Die aktuelle Fassung der Straßenverkehrsordnung trat vor rund zweieinhalb Jahren in Kraft. In einer weiteren Meldung lesen Sie, was sich an der Rechtslage in Bezug auf Radarwarner-Apps geändert hat.