Niedersachsen: Media Broadcast bekommt DAB+-Plattform
Niedersachsen konnte DAB+ nicht stoppen und kommt nun selbst mit regionalen Muxen
Foto: Silvercrest/Lidl
Die Entscheidung über den Aufbau einer landesweiten, regionalisierbaren DAB+-Plattform in Niedersachsen ist gefallen. Die Versammlung der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) hat in ihrer letzten Sitzung entschieden, die ausgeschriebenen Übertragungskapazitäten der Media Broadcast GmbH als Plattformbetreiberin zuzuweisen. Der Zuweisung vorausgegangen war, wie schon in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, ein konstruktives, von der NLM moderiertes Verständigungsverfahren zwischen den drei Bewerbern. Damit können sich die knapp acht Millionen Einwohner des zweitgrößten Bundeslandes ab etwa Sommer 2023 pro Region auf bis zu 16 neue und bekannte Programme unterschiedlicher Formate freuen.
Einigung im Vorfeld
Niedersachsen konnte DAB+ nicht stoppen und kommt nun selbst mit regionalen Muxen
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Auch in Niedersachsen hatten sich die Unternehmen Divicon Media und Uplink Network neben der Media Broadcast um den DAB+-Plattformbetrieb beworben. Im gemeinsamen Interesse an einem schnellen und erfolgreichen Start der Plattform haben sich die drei Unternehmen auf die Media Broadcast GmbH als Plattformbetreiberin geeinigt. Die beiden Konkurrenten wollen neben Media Broadcast die Sender mit aufbauen und betreiben.
Das landesweite Sendernetz ist unterteilt in zehn Regionen mit jeweils separaten Multiplexen, so dass in jeder Region ein eigenes Programmangebot über unterschiedliche Kanäle ausgesendet werden kann. Im Endausbau wird es regionale Bouquets in den Regionen Nordseeküste, Altes Land, Lüneburger Heide, Emsland, Oldenburger Land, Osnabrück, Weserbergland, Hannover, Braunschweiger Land und Göttingen/Harz geben.
Als Plattformbetreiberin führt Media Broadcast derzeit Gespräche mit Programmveranstaltern unterschiedlichster Genres über eine Verbreitung ihrer Programme. Einige lokale und regionale Anbieter wollen dabei auch spezielle und exklusive Programme über DAB+ starten. Das vollständige Programmbouquet wird nach Abschluss der entsprechenden Vereinbarungen bekanntgegeben.
Vorangegangen war eine Kehrtwende um 180 Grad in dem Bundesland, das noch vor einiger Zeit DAB+ bundesweit zu Fall bringen wollte.