Brüssel erlaubt Telekom Vectoring-Technik
Die EU-Kommission wird VDSL Vectoring wohl genehmigen.
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Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes der
Deutschen Telekom steht kurz bevor.
Die Europäische Kommission habe
die Sonderregeln für den notwendigen Einsatz der sogenannten
Vectoring-Technik grundsätzlich gebilligt, sagte ein Sprecher der
Bundesnetzagentur
heute auf Anfrage. Die Kommission habe keine
ernsthaften Bedenken gegen den Vorschlag der Netzagentur, der die
Bündelung des Kabels auf der "letzten Meile" zum Kunden erlaubt. Die
endgültige Entscheidung werde noch im August kommen, sagte der
Sprecher.
Im April hatten die Bonner einen Entscheidungsentwurf vorgelegt, der nach diversen Kommentaren in einer modifizierten Form an die Europäische Kommission ging. Danach kann die Telekom ihren Wettbewerbern den Zugang zur "letzten Meile", der Teilnehmeranschlussleitung (TAL), unter bestimmten Bedingungen verweigern, damit sie oder ein Konkurrent das Kabel zu einer besonders leistungsfähigen Leitung (Vectoring) schmieden kann. Mit der Vectoring-Technik sind im Kupfernetz höhere Übertragungsraten als mit VDSL möglich. Nachteil ist, dass mit Vectoring eine gleichzeitige Nutzung durch mehrere Anbieter ausgeschlossen ist.
Die EU-Kommission wird VDSL Vectoring wohl genehmigen.
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Voraussetzung für das Aussperren von Konkurrenten ist, dass es in
dem Gebiet bereits ein zweites Festnetz gibt. Außerdem muss die
Telekom mehr TAL erschlossen haben als ein Wettbewerber und den
Konkurrenten als Ersatz einen alternativen Zugang (Bitstromprodukt)
anbieten. "Leitgedanke der Entscheidung ist, Vectoring für alle
Marktakteure zu ermöglichen und so den Breitbandausbau im Wettbewerb
voranzutreiben", hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen
Homann, im April gesagt. Die Wettbewerber hatten auf die an die EU gegebene
Fassung des Entwurfes unisono positiv reagiert.