Preisvergleich

1&1 DSL mit kurzer Mindestlaufzeit im Vergleich

Kunde erkauft größere Flexibilität mit höheren Einstiegskosten
Von Björn Brodersen

Auch beim Internetprovider 1&1 können Kunden jetzt DSL-Komplettpakete mit kurzer Mindestvertragslaufzeit buchen. Anders als bei der Konkurrenz müssen sich die neuen Kunden bei dem Anbieter aus Montabaur aber mindestens für drei Monate an den Vertrag binden - so lange läuft die Kündigungsfrist bei einer Vertragsauflösung (wir berichteten). Auch wenn die Werbeaussage des Anbieters ("ohne Mindestlaufzeit") manchen Leser auf die falsche Fährt führt: Die Verkürzung der Mindestvertragslaufzeit ist eine weitere Maßnahme von 1&1 in dem Bemühen, den teilweise ramponierten Ruf durch besseren Kundenservice aufzupolieren. Kunden, die mit den Leistungen des Anbieters nicht zufrieden sind, können jetzt relativ schnell zu einem anderen DSL-Provider wechseln.

DSL mit kurzer Mindestvertragslaufzeit gibt es auch bei anderen bundesweit agierenden DSL-Anbietern wie congstar, von HanseNet (Alice), von o2 und - in Verbindung mit einem Telefonanschluss von T-Home - von easybell. Außerdem können Nutzer auch Verträge mit kurzer Mindestvertragslaufzeit in den nur regional verfügbaren DSL-Tarifen von M-net und NetCologne abschließen. Wir vergleichen das neue 1&1-DSL-Angebot mit kurzer Mindestlaufzeit mit denen der Konkurrenz.

Höhere Einstiegskosten bei kurzer Mindestvertragslaufzeit

1&1-Firmensitz in Karlsruhe 1&1-Firmensitz in Karlsruhe
Foto: 1&1
Wie bei den Angeboten der anderen DSL-Provider auch müssen die Kunden von 1&1 ein höheres Einrichtungsentgelt bezahlen, wenn sie den DSL-Vertrag nur mit einer kurzen Mindestvertragslaufzeit abschließen. 99,90 Euro verlangt 1&1 in diesem Fall für die Anschluss-Bereitstellung. Zudem kostet ein neuer WLAN-Modem-Router (AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7112) einmalig 29,99 Euro zuzüglich zu den Versandkosten. Auch erhält der Neukunde nicht - so wie bei den DSL-Komplettpaketen von 1&1 mit 24-Monats-Vertrag - ein Startguthaben in Höhe von 50 oder 100 Euro - je nach Wahl der Anschlussklasse. Der Einstieg für den 1&1-Neukunden, der sich für eine kurze Mindestvertragslaufzeit entscheidet, wird so um bis zu 229,89 Euro teurer als bei der Variante mit langer Mindestvertragslaufzeit.

Unterschiede zwischen den beiden Laufzeit-Varianten in den monatlichen Grundpreisen gibt es dagegen nicht. Die Surf-Flat 6000 kostet zum Beispiel jeweils in den ersten 24 Monaten Vertragslaufzeit 19,99 Euro oder - mit Regio-Aufschlag in bestimmten Regionen - 24,98 Euro pro Monat. Die Doppel-Flat 16000 kostet in den ersten zwei Jahren jeweils 29,99 Euro oder 34,98 Euro pro Monat, für das VDSL-Anschlusspaket Doppel-Flat 50000 fallen je nach Wohnort des Kunden zunächst 39,99 Euro oder 44,98 Euro im Monat an. Nicht mit kurzer Mindestvertragslaufzeit bestellbar sind die DSL-Basic-Tarife von 1&1, die beim Kunden einen Telefonanschluss der Deutschen Telekom voraussetzen.

Kostenpflichtiges Software-Paket im Grundtarif schon eingeschlossen

Neben den Flatrate-Tarifen fürs Surfen im Internet und für Telefonate ins deutsche Festnetz sind ein NGN-Telefonanschluss mit einer Rufnummer und ein DSL-Anschluss im Paket eingeschlossen. Für Telefonate vom Telefonanschluss aus in die deutschen Mobilfunknetze berechnet 1&1 standardmäßig 19,9 Cent pro Minute. Dazu stehen diverse kostenpflichtige Tarif-Optionen, beispielsweise für günstigere Anrufe in die Mobilfunknetze oder ins Ausland oder für ISDN-Telefonmerkmale, zur Auswahl. Auch das Sofort-Start-Paket für den vorübergehenden mobilen Internetzugang, eine SIM-Karte mit Flatrate-Tarif oder das "Vorteilspaket Entertainment" können auf Wunsch zum Grundtarif hinzugewählt werden.

Dazu kommen Serviceleistungen wie eine Bandbreiten-Beratung, eine festgelegte Entstörfrist oder eine kostenlos erreichbar Hotline. Im Online-Bestellprozess standardmäßig ausgewählt wird bereits eine PC-Sicherheits-Software, die ab dem vierten Vertragsmonat 4,99 Euro pro Monat kostet. Wer das Software-Abo nicht abschließen möchte, muss das Programm rechtzeitig kündigen.

Auch bei anderen Nutzern zahlt mancher Kunde einen "Regio"-Zuschlag

Unter den bundesweit verfügbaren DSL-Komplettpaketen mit kurzer Mindestvertragslaufzeit hat der Nutzer zwischen den Angeboten von 1&1, congstar, HanseNet und o2. HanseNet ist der einzige DSL-Anbieter, bei dem die Kunden zumindest im Netzausbaugebiet des Providers einen echten Festnetz-Anschluss erhalten - die übrigen drei Anbieter setzen auf die NGN-Technologie, bei der die Telefonate über die Internet-Breitband-Leitung abgewickelt werden. Bei congstar, HanseNet und o2 variiert zudem wie bei 1&1 der monatliche Grundpreis für das DSL-Komplett je nach Wohnort des Kunden. Auch diese drei Anbieter setzen in bestimmten Regionen auf den sogenannten "Regio"-Zuschlag. Die an seinem Wohnort zu erwartenden Grundkosten erfährt der Interessent vor einem etwaigen Vertragsabschluss bei Nutzung der Verfügbarkeitsabfrage auf den Websites der DSL-Anbieter.

Auf der folgenden Seite vergleichen wir das neue 1&1-DSL-Angebot mit kurzer Mindestlaufzeit mit vergleichbaren Angeboten der Konkurrenz.