Online-Videothek

Video-on-Demand-Portal speziell für deutsche Filme gestartet

Ambitioniertes Ziel: Online-Zugriff auf alle deutschen Kinofilme
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Video-on-demand-Portal speziell für deutsche Filme gestartet Video-on-Demand-Portal speziell für deutsche Filme gestartet
Bild: alleskino.de, Screenshot: teltarif.de
Viele Video-on-Demand-Angebote leiden unter einem Übergewicht an mehr oder weniger aktuellen Hollywood-Blockbustern. Das neu gestartete Portal alleskino.de konzentriert sich ausschließlich auf bekannte und unbekannte deutsche Filme aus 90 Jahren Film­ge­schichte.

Pünktlich zur Berlinale hat eine Gemeinschaft von Film­produ­zenten und Medien­unter­nehmen das Film-Streaming-Portal ge­startet, das im Rahmen der Initiative "Schätze des deutschen Films" das ambitionierte Ziel verfolgt, nach und nach Zugriff auf alle verfügbaren deutschen Kinofilme zu bieten. Momentan ist der größte Teil der Filme lediglich in SD-Qualität verfügbar, später sollen mehr Filme in HD-Auflösung folgen. Die Filme stehen momentan im Flash-Format zur Verfügung.

alleskino.de ist zunächst browserbasiert nutzbar; die Filme können noch nicht als digitale Filmdatei gekauft, sondern lediglich für 48 Stunden ausgeliehen werden. Das ist immerhin doppelt so lang als bei anderen Portalen, die die Leihe nur für 24 Stunden anbieten. Mit Preisen zwischen 2,50 Euro und 5 Euro ist die Leihgebühr pro Film für den Zeitraum allerdings nicht ganz billig. Es ist zu erwarten, dass viele Kunden die Preise sehr genau mit den DVD- und Blu-ray-Anschaffungspreisen beziehungsweise mit der Mietgebühr in der örtlichen Videothek vergleichen werden.

Bei größerem Filmangebot auch Abo-Modell denkbar

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Bild: alleskino.de, Screenshot: teltarif.de
Das Portal startet dieses Jahr mit 100 bis 200 Filmen, jedes Jahr sollen dann 500 bis 600 Filme dazukommen. Die Initiatoren wünschen sich für das Projekt eine öffentliche Förderung und hoffen auf private Sponsoren. Bis 2016, also innerhalb von gut drei Jahren, soll das Projekt profitabel werden. Später soll auch der bezahlte Download von Filmen möglich sein. Sollte das Filmrepertoire auf der Plattform einmal so groß sein, dass sich ein Abonnement für die Nutzer lohnt, wollen die Betreiber über ein Abomodell nachdenken.

Die Präsentation der Filme auf dem Portal unterscheidet sich bereits jetzt von konkurrierenden Portalen, in denen meist prominente Schauspieler, Regisseure und Nachrichten aus dem Privatleben der Stars im Mittelpunkt des Beiprogramms stehen. Die deutschen Filme sollen auf alleskino.de in ihren filmhistorischen Kontext gestellt werden, und spezielle Themenseiten sollen die Gemeinsamkeiten der angebotenen Filme herausstellen.

Mit diesen Themenseiten befindet sich das Portal allerdings noch ganz am Anfang. Die zur Berlinale gestaltete Themenseite zu Berlin-Filmen beispielsweise enthält überwiegend Textbausteine, die per Copy&Paste und ohne Quellenangabe aus Wikipedia übernommen wurden. Die Auswahl der Filme kann sich allerdings jetzt schon sehen lassen - außer Klassikern des deutsche Films finden sich auf dem Portal auch eher selten zu sehende Filme, die für das klassische Arthaus-Publikum interessant sein dürften.

Unterstützung weiterer Plattformen soll folgen

In ihrer FAQ geben die Macher des Portals bereits Auskunft darüber, inwieweit der Dienst auch auf Smartphones, Tablets und Smart-TVs nutzbar ist: "Grundsätzlich ist es ab Plattformbeginn auch möglich, die Filme über den Browser auf Ihrem Apple iPad oder iPhone abzuspielen. Die Browser weisen aufgrund ihrer Bedienbarkeit durch ein Touchpad manchmal einige Besonderheiten auf, so dass es zu Einschränkungen bei der Navigation durch die Plattform kommen kann. Auf Android-Handys ist alleskino ebenfalls begrenzt verfügbar. Dies setzt die Installation eines Flash-Plugins voraus, welches allerdings teilweise von Google nicht mehr unterstützt wird. Entsprechende Plugins sind aber im Internet noch verfügbar.

Die Entwicklung einer App für SmartTVs der wichtigsten Hersteller ist noch für dieses Jahr in Planung. Selbstverständlich ist es aber möglich, Ihren Rechner über ein Kabel an einen Fernseher anzuschließen und über die Vollbildfunktion unseres Players den gekauften Film auf Ihrem Fernseher zu genießen."

Der Location-Scout soll den Nutzern die Möglichkeit bieten, Filmlocations zu bestimmten Filmen auf einer Google-Map einzutragen. Dies erfolgt anonym; die Locations werden dann für alle Nutzer angezeigt. alleskino.de muss aus rechtlichen Gründen Geoblocking praktizieren: Die Lizenzen für Filme werden nach Angaben des Portals in verschiedenen Ländern häufig von verschiedenen Rechteinhabern vergeben. Die Macher wollen sich zwar darum bemühen, die Filme immer weltweit zeigen zu können, manchmal sei dies aufgrund der komplizierten Rechtesituation aber nicht möglich. Im Regelfall stünden die Filme zumindest in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz zur Verfügung.

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