Amazon: WLAN-Dash-Buttons stehen vor Gericht
Einen kleinen WLAN-Knopf an die Waschmaschine kleben und Waschmittel fortan per Knopfdruck nachordern - solche Bestellknöpfe bietet der Online-Händler Amazon Kunden seit einigen Jahren in Deutschland an. Sie funktionieren zum Beispiel auch für Zahnpasta, Katzenfutter, Kaffee und andere Produkte des täglichen Bedarfs. Ob Amazon das aber weiterhin tun darf, soll jetzt das Oberlandesgericht (OLG) München entscheiden. Die Verhandlung dort beginnt heute um 14 Uhr.
Amazon hält Buttons für gesetzeskonform
Den Prozess in erster Instanz hat Amazon verloren - das Landgericht München gab der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit ihrer Klage recht. Denn die Sache hat einen Haken: Auf den Bestellknöpfen sind nur die Markenlogos des jeweiligen Herstellers, keine Angaben zu Preis oder Inhalt. Diese Angaben hat der Kunde zwar beim Installieren der App erfahren, aber Details können sich ändern.
Mit diesem Dash Button lässt sich Waschmittel nachbestellen.
picture alliance/Amazon/dpa
Auch fehlt der Hinweis, dass jeder Knopfdruck eine zahlungspflichtige
Bestellung bedeutet. Das Landgericht sah darin einen Verstoß gegen
die gesetzlichen Vorgaben bei Internet-Verkäufen und verurteilte
Amazon zur Unterlassung.
Wie vielen Kunden in Deutschland Amazon solche Bestellknöpfe verkauft hat und wie viel Umsatz damit gemacht wird, wollte das Unternehmen nicht mitteilen. Es halte seine Dash Buttons aber für gesetzeskonform. Die Kunden sollten selbst entscheiden dürfen, wie sie einkaufen wollen.
Amazon hat über hundert Millionen Geräte mit Alexa verkauft. Details lesen Sie in einer weiteren Meldung.