Amazon: Fire TV Cube mit Softwareproblemen
Mittlerweile ist Fire OS von Amazon auf vielen Fernsehern in Deutschland verbreitet. Dazu gehören neben den vergleichsweise günstigen Fire TV-Sticks unter anderem auch diverse Fernseher von Grundig sowie der Fire TV Cube. Letzterer erhielt in jüngster Vergangenheit ebenfalls ein größeres Softwareupdate, welches auf dem von uns getesteten Gerät in der Revision 7.2.3.4 vorliegt.
Doch so wirklich rund läuft das aktuelle System offenbar noch nicht, zumindest zeigten sich auf unserem Testgerät immer wieder gleiche Störungen und Bugs, welche Amazon trotz regelmäßiger Upgrades offenbar nicht wirklich in den Griff kriegt.
Fehlermeldungen im WLAN
Fire TV Cube
Bild: Amazon
Grundsätzlich stellt der Fire TV Cube eine Internetverbindung per Netzwerkkabel und Ethernet-Adapter oder WLAN her. Letztere Variante scheint aber mit der aktuellen Fire OS-Version immer wieder zu Verbindungsabbrüchen zu führen. So erhielten wir beispielsweise in regelmäßigen Abständen bei Abrufen von Inhalten auf Amazon Prime Video die Fehlermeldung, dass keine Internetverbindung vorhanden sei, obwohl diese nach Prüfung fehlerfrei bestand. Beim Wechsel auf LAN-Verbindung war der Fehler nicht reproduzierbar.
Auffällig war zudem, dass sich das Problem hauptsächlich im Rahmen der Nutzung von Amazons Streaming-Dienst zeigte, andere Apps verhielten sich nach unserer Einschätzung unauffällig. Lediglich die Waipu.TV-App zeigt unter dem aktuellen Fire OS auch Störungen, so präsentiert sich das Videosignal häufig extrem zeitverzögert bzw. fällt sogar teils ganz aus. Hier hat es noch keine Abhilfe gegeben.
Streaming-Würfel startet nicht
Häufiger und auch wesentlich ärgerlicher ist jedoch ein anderes Phänomen, welches uns nun bereits mehrfach aufgefallen ist. Seit dem Upgrade auf die aktuelle Fire-OS-Version startet der Streaming-Würfel in regelmäßigen Abständen überhaupt nicht mehr. Die "Power"-Taste auf der Fernbedienung zeigt keine Reaktion und der TV-Bildschirm bleibt schwarz. Auch ein Reset über die Fernbedienung brachte diesbezüglich keinen Erfolg, lediglich ein Ziehen des Netzsteckers führte zum Geräte-Neustart.
Schließlich scheint es auch Probleme zwischen der Software und dem HDMI-Ausgang zu geben. So zeigte bei unserem Testgerät der verbundene Smart TV von Sharp (Modell 40BL2EA) immer wieder an, dass kein Eingangssignal vorhanden sei. Auch dieses Problem konnte wiederum nur per Neustart des Cubes gelöst werden. Diese Fehler sind verständlicherweise für Nutzer extrem ärgerlich und es ist nicht nachvollziehbar, warum Amazon sich diesbezüglich mit notwendigen Bugfixes so lange Zeit lässt.
Kunde wird unfreiwillig zum Produkt-Tester
Dass Amazon Software im Vorfeld nicht ausreichend auf Bugs bzw. funktionale Fehler überprüft und sie noch in der Betaphase am Kunden testet, scheint nach unserem Eindruck zumindest kein Einzelfall zu sein. So bereitet vor allem die Alexa-App nach Updates häufig Schwierigkeiten. Gleiches fiel uns auch bei früheren Versionen des Fire OS auf den hauseigenen Fire-HD-Tablets von Amazon auf. Wir gehen allerdings davon aus, dass die von uns angemerkten Probleme auf dem Cube ebenfalls auf anderen Fire-TV-Geräten vorhanden sind, da es sich prinzipiell um das gleiche Betriebssystem handelt.
Zwischenzeitlich meldete sich auch ein teltarif.de-Leser in unserer Redaktion. Er ist ebenfalls im Besitz eines Fire TV Cubes und kann die von uns beobachteten Probleme auf seinem Gerät nachstellen: "Der Cube stürzt ab und reagiert dann einfach nicht mehr". Es scheint sich also definitiv nicht um einen hardwarebedingten Einzelfall zu handeln und tritt mit der aktuellen Software auch bei weiteren Amazon-Kunden auf.
In einem weiteren Artikel berichten wir von Sky Ticket auf dem Fire TV Cube im Test.