Telepassport verärgert Altkunden

Die Mobilcom-Tochter Telepassport hat in letzter Zeit mit teilweise erheblichen Kapazitätsengpässen zu kämpfen. Diesbezüglich wurde verärgerten Kunden und Vertriebspartnern mitgeteilt, dass TelePassport in den letzten Wochen einen "überdurchschnittlichen Kundenzuwachs im Festnetz verzeichet hätte und es deshalb in einigen Regionen zu Netzengpässen kommen könne".

Hintergrund ist natürlich der Ansturm auf die attraktiven Call-by-Call-Tarife von Super 24, ebenfalls einer Mobilcom-Tochter, deren Gespräche über das TelePassport-Netz geleitet werden. Seit März ist Super24 in vielen Tarifvergleichen der Spitzenreiter. Die Tarife von Telepassport hingegen sind alles andere als spektakulär. Einige Vertriebspartner klagen folglich, dass sie Kunden an andere Anbieter verlieren und das Neukundengeschäft fast zum Erliegen gekommen sei.

Treue TelePassport-Kunden, die jedoch bereit waren, für guten Service etwas mehr zu bezahlen, hören jetzt immer öfter das Besetztzeichen. Als Abhilfe empfehlen die schon entmutigt wirkenden Hotlinemitarbeiter, die 01019 (Mobilcom) oder die 01033 (Telekom) vorzuwählen oder sich, wenn keine Besserung eintritt, auf die 01019 um-selecten zu lassen. Alles in allem ein äußerst unbefriedigender Zustand für Geschäftskunden, die einfach nur unkompliziert telefonieren wollen. Die Frage, warum Mobilcom-Chef Schmidt es offensichtlich in Kauf nimmt, gute Geschäftskunden bei TelePassport zu verlieren, um mit Super24 die Tabellenspitze zu erklimmen, kann wohl nur er selbst erläutern.