Internet für alle

UNO: Konzerne sollen helfen, die "digitale Kluft" zu überbrücken

Der Mensch lebt nicht von Brot allein - ein bisschen online muss auch sein
Von Marie-Anne Winter

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die internationalen Elektronik-Konzerne aufgerufen, bei der Überbrückung der "digitalen Kluft" zwischen den Industriestaaten und der so genannten Dritten Welt zu helfen. Der technologische Abstand zwischen ihnen dürfe sich durch das Internet und neue Technologien der Telekommunikation nicht noch weiter vergrößern, sagte Annan am letzten Donnerstag bei der Eröffnung einer zweitägigen Konferenz von UN-Experten und Vertretern der Industrie.

Allein die Vermittlung der erforderlichen Kenntnisse für die Anwendung der neuen Informationstechnologien würde schon sehr helfen. Jene Staaten, die am meisten von diesen Technologien profitieren könnten, hätten bislang den geringsten Zugang. Schon anfang dieses Monats hatte Mark Malloch-Brown von der United Nations Developers Programms (UNDP) erklärt, dass das Internet sehr geeignet sei, den Ausbildungsstandard und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den Entwicklungsländern zu verbessern. Nach UN-Schätzungen verfügen nur fünf Prozent der Weltbevölkerung über Zugang zum Internet, wobei die meisten von ihnen in Industriestaaten leben. Allein in New York gebe es mehr Telefonanschlüsse als im gesamten Afrika südlich der Sahara.