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Update: Viag Interkom startet GPRS in Berlin

Nationales Roaming mit T-Mobil auch bei neuen Diensten
Von Steffen Pospischil

Viag Interkom nimmt heute sein GPRS-Netz in Betrieb. Der Startschuss für den schnellen Datentransfer im "General Packet Radio Service", also der paketorientierten Datenübertragung im Mobilfunk, fiel soeben auf einer Pressekonferenz in Berlin. Viag testet die Technik schon seit mehreren Monaten. Bereits für den Sommer des laufenden Jahres war der Regelbetrieb geplant gewesen. Nun wird der bundesweite kommerzielle Start jedoch für den Januar kommenden Jahres angepeilt, zur Zeit ist der Dienst nur in Berlin verfügbar.

Auf einem Pressegespräch in Teltow bei Berlin wurde seitens des Netzbetreibers beklagt, dass derzeit noch ein großer Mangel an GPRS-fähigen Endgeräten herrsche. Zu den künftigen Preisen verlautete, dass bei WAP-Seiten ein Klick unter 10 Pfennig kosten solle. Bei Internet via GPRS werden 100 Kilobyte weniger als eine Mark kosten. Hinzu soll eine geringe zeitabhängige Gebühr kommen, die bei "Normalnutzung" aber nicht ins Gewicht fallen wird. Für Vielsurfer oder Business-Kunden sind Rabatte beim Volumen angedacht. Im Vergleich zu den bisher angekündigten Preisen (69 Pfennig pro angefangene 10 Kilobyte bei D1 und 30 bis 50 Pfennig für jeweils 10 Kilobyte bei D2) ist das Viag-Angebot bis zu zehnmal günstiger.

GPRS bietet auch die Möglichkeit, den Content-Anbieter an den Kosten zu beteiligen. Per WAP ließen sich Seiten aufrufen, die für den Nutzer kostenlos sind. Umgekehrt könnte man auch einzelne Seiten je nach Wertigkeit anders tarifieren. Natürlich sind auch artsabhängige Dienste denkbar.

Auch wenn Mitbewerber und Roaming-Partner T-Mobil noch kein eigenens GPRS-Angebot hat, beinhaltet der Vertrag mit Viag doch auch ein zukünftiges Roaming mit GPRS. Im eigenen Netz hat sich Viag die GPRS-Erweiterung bisher 70 Mio. Mark kosten lassen, fürs nächste Jahr sind 120 Mio. Mark geplant. Die Summe ist vergleichsweise niedrig, da Viag nach eigenen Angaben sein modernes Netz entsprechend konfigurieren konnte. Eingriffe in die Technik vor Ort kommen da teurer.