weg

Telekom verkauft DeTeSat an France Telecom

Preissenkung für Inmarsat-Satellitenmobilfunk-Tochter angekündigt
Von

Angeblich sollen die Beziehungen zwischen der Deutschen Telekom und France Telecom in der letzten Zeit recht abgekühlt sein, aber offenbar redet man doch noch miteinander. So wurden Kunden des Satelliten-Mobilfunk-Anbieters "DeTeSat" per Post informiert, dass die Deutsche Telekom beschlossen hat, ihre mobilen Inmarsat Satellitenaktivitäten an den weltweit tätigen Telekommunikationsanbieter France Telecom zu veräußern. France Telecom, Weltmarktführer für Inmarsat-Phone und Inmarsat ISDN-Dienstleistungen und einer der "Top-3"-Anbieter landmobiler und maritimer Inmarsat-Dienste, wird zum 01.12.2001 das komplette Inmarsat-Geschäft der Telekomtochter DeTeSat übernehmen.

Nach erfolgtem Eigentümerübergang ("Closing") zum 01.12.2001 wird sich die nach deutschem Recht agierende "France Telecom Mobile Satellite Communications GmbH" um alle Belange und Dienstleistungen mobiler Inmarsat Kommunikation kümmern. Für die deutschen DeTeSat Kunden, die bei Inmarsat mobil telefonieren, ändert sich wenig. Die deutsche Inmarsat-Kundenhotline wird am 1.12.2001 im Festnetz von 0228-519-2727 in 0228-7219-2727 geändert. Die E-Mail-Adresse ändert sich von inmarsat@detesat.com in msc.germany@francetelecom.com .

Der neue Eigentümer will die Tarife für seine Inmarsatkunden senken, genaue Preise lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Die ausgegebenen Inmarsat-Rufnummern und Zugangscode ändern sich mit einer Ausnahme nicht. Inmarsat C-Kunden (in der Schifffahrt zu finden) müssen sich am 1.12.2001 neue Zugangs-Codes einstellen), bei Inmarsat A, M und Mini-M (Phone) bleibt alles unverändert.

Inmarsat (www.inmarsat.com) war früher eine internationale halbstaatliche Organisation, ist aber heute privatwirschaftlich, Sie betreibt das Inmarsat-Mobilfunknetz über vier geostationäre Satelliten über dem Atlantik (West, Ost), Pazifik und dem indischen Ozean betreibt. Das Netz erlaubt Sprachverbindungen (Inmarsat Phone) mit Datenraten von 2.400 bps bis zu echtem ISDN mit 64k oder 128k zu Preisen von ca. 5 bis 25 Mark / Minute. Aus dem Festnetz und Mobilfunk sind Inmarsat-Telefone unter der Vorwahl 0087... zu erreichen, die Preise liegen je nach Inmarsatdienst zwischen 7 und 25 Mark (Inmarsat-Mini-M "Phone" oder Inmarsat B-HSD (ISDN) vom Festnetz) oder 12 und 25 Mark/Minute (vom Mobiltelefon).

Aufgrund der geostationären Satellitentechnik gibt es große Sprachverzögerungen. Obwohl es Inmarsat-Handys gibt, benutzen die meisten Inmarsat-Kunden eine Festinstallation auf einem Schiff oder Flugzeug. Inmarsat war nämlich eines der ersten Funksysteme mit weltweiter Verfügbarkeit. Nur im hohen Norden bzw. tiefen Süden (jeweils jenseits der Polarkreise) geht nichts mehr.

DeTeSat bietet Gelegenheitskunden einen Vertrag für Inmarsat Phone ohne monatliche Grundgebühr mit Minutenpreisen von 6,19 DM an (Taktung 10/10), wozu eine Sprach, Fax und Datenrufnummer (2400 bps) und eine spezielle SIM-Karte gehören, die nicht GSM kompatibel ist. Rechnungen werden dann nur verschickt, wenn Kosten angefallen sind.

Nutzer der Telekom Calling-Card "T-Card" können von jedem Inmarsat Phone kostenlos die T-Card-Plattform erreichen (Code 111 (Raisting) Kurzwahl 66) und bezahlen dann zwischen 6,46 und 7,84 DM/Minute zum deutschen Festnetz. Umgekehrt sind es 10,32 DM (jeweils Taktung 60/60).