Dauertief?

Ericsson machte Milliarden-Verluste mit Handys

Auch Sanierungsmaßnahmen kosten
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der schwedische Ericsson-Konzern hat im Jahr 2001 im Handy-Geschäft hohe Verluste gemacht. Wie das Unternehmen heute in Stockholm mitteilte, betrug das Minus 21,1 Milliarden Kronen (2,2 Milliarden Euro). Im Jahr 2000 hatte der viertgrößte Handy-Hersteller der Welt noch 14,3 Milliarden Kronen Gewinn gemacht. Die Verluste im vierten Quartal fielen mit 5,1 Milliarden Kronen deutlich höher aus als vorhergesagt. Der Umsatz fiel im gesamten Jahr um fünf Prozent auf 210,8 Milliarden Kronen.

Erzkonkurrent Nokia hatte gestern noch Gewinne im Handy-Sektor melden können. Trotzdem hat auch das finnische Flaggschiff mit Problemen zu kämpfen, denn die Aussichten im Mobilfunkgeschäft werden für das nächste Jahr als wenig rosig eingestuft. Ericsson-Vorstandschef Kurt Hellström erklärte, er sei trotz der roten Zahlen zufrieden mit der Bilanz. Ericsson habe das "schlimmste Jahr in der Geschichte der Mobilbranche" gut überstanden und stehe nach durchgreifenden Strukturänderungen vor einer positiven Entwicklung. Die Beschäftigtenzahl ist seit März letzten Jahres von von 107 300 auf 85 200 zurück gegangen. Dabei verbuchte Ericsson allein 15 Milliarden Kronen Verlust durch die Kosten der Sanierungsmaßnahmen. Positiv auf die Bilanz wirkten sich 5,5 Milliarden Kronen Kapitalgewinne aus.

Im vergangenen Jahr hatte Ericsson wegen anhaltender Verluste im Handy-Geschäft die komplette Produktion eigener Mobiltelefone an das US-Unternehmen Flextronics ausgelagert. Außerdem wurde eine strategische Allianz mit Sony in Japan eingegangen.