Wertkarten

Debitel: Prepaid-Karten "online" aufladen

Vertriebspartner sollen Terminals zur Generierung von Cash- Karten bekommen
Von Volker Schäfer

Prepaidkarten im Mobilfunkbereich werden vor allem mit sogenannten Cash-Karten aufgeladen. Diese sind in Handyshops, an Tankstellen und in anderen Geschäften erhältlich. Dennoch kommt es vor, dass man ausgerechnet die Karte, die man gerade benötigt, nicht bekommt, weil der Händler gerade die letzte verkauft hat.

Der Stuttgarter Provider Debitel will jetzt für Abhilfe sorgen und ausgewählte Vertriebsstellen mit Terminals ausstatten, die die Karten zur Aufladung von Handy-Prepaidkarten selbst generieren. Nach Eingabe des gewünschten Netzes und Geldbetrags wird eine Art "Kassenzettel" ausgedruckt, auf dem der Code steht, mit dem die Wertkarte wieder aufgeladen werden kann. Den Code bekommt das Terminal online vom Debitel-Server.

Vorteil des Systems, das die Firma Brodos schon vor knapp eineinhalb Jahren vorstellte, das sich aber in Deutschland bisher nicht durchsetzte, ist, dass alle denkbaren Aufladekarten jederzeit verfügbar sind. Händler müssen die Karten nicht mehr im Voraus kaufen.

Allerdings ist das System auch kein Allheilmittel: Wer erstattet zum Beispiel dem Kunden das bereits gezahlte Geld, wenn das Terminal über kein Papier mehr verfügt, so dass auch kein Aufladebon generiert werden kann? Auch ist es denkbar, dass der Verkäufer oder andere Kunden den Aufladecode sehen und verwenden, bevor der zahlende Kunde selbst dazu kommt, seine Karte aufzuladen.

Eine interessante Idee hat dagegen der schweizerische Netzbetreiber Swisscom: Dessen Natel Easy-Prepaidkarte kann via Kreditkarte aufgeladen werden. Hierfür erhält der Kunde vom Netzbetreiber einen persönlichen Geheimcode. Dieser wird zusammen mit dem gewünschten Aufladebetrag und einem GSM-Netzcode ins Handy eingegeben. Wenige Sekunden später wird die Kreditkarte belastet und der gewünschte Betrag dem Guthaben auf der Handykarte hinzugefügt.