Achtung!

"Kostenlose SMS" für 1,86 Euro pro Minute

Dialer-Verwender werden immer frecher
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Jüngst postete ein Nutzer in unserem Forum einen Beitrag mit dem Titel: "Auf www.lustigefotos.de geht der smsversand auch noch !!". Im Artikel selber war dann von vollen 160 Zeichen langen SMS die Rede, die man kostenlos versenden könne.

Ruft man die beworbene Site auf (deren Namen wir hier geändert haben), findet man tatsächlich einen Link auf einen Free-SMS-Service. Folgt man dem Link, landet man aber nicht auf einer Eingabeseite für SMS, sondern auf einer Erotik-Site. Binnen Sekunden füllt sich der Bildschirm mit diversen Popups. Eines davon lädt auch den Erotik-Dialer "X-Diver" herunter. Installiert man diesen, ändert sich der Internet-Zugang, und man bezahlt - je nach der genauen Version des X-Divers - 1,86 Euro pro Minute bzw. 50 Cent bis 100 Euro pro Verbindung. Extremversionen des X-Divers kosten sogar 300 Euro pro Einwahl. Welche Version des X-Divers genau auf der zitierten Site installiert ist, haben wir angesichts der möglichen Kosten nicht ausprobiert. Billig wäre es aber sicher nicht geworden.

Es ist schon frech, wie hier versucht wird, Nutzer, die nach einem kostenlosen Service suchen, abzuzocken. Sicher dürfte der weit überwiegenden Anteil der Internet-Surfer den Dialer sofort erkennen und den Download verweigern. Doch wenn man spät abends noch schnell eine SMS versenden will, kann es schon passieren, dass man schlaftrunken einfach nur mehrfach Return drückt. Der Schock kommt dann mit der nächsten Telefonrechnung. Doch bis dahin hat man vermutlich schon vergessen, wo genau man sich den Dialer eingefangen hat, und kann deswegen auch nicht gezielt gegen die unberechtigte Rechnung vorgehen. Denn nach dem neuen Schuldrecht haften Anbieter auch für ihre Werbung. Wenn lustigefotos.de also mit kostenlosen SMS wirbt, und sich der User statt dessen einen Dialer einfängt, dann ist lustigefotos.de zum Ersatz des Schadens verpflichtet. Doch ob der womöglich jugendliche Betreiber dafür genug Taschengeld bekommt?