Notruf 114

Das Handy per Notruf sperren lassen

Neue Notrufnummer soll Sicherheitslücke im Informationszeitalter schließen
Von Marie-Anne Winter

Neue Zeiten bringen neue Erfordernisse mit sich. Der Verein "SPERR e.V. - Verein zur Förderung eines einheitlichen Sperrzugangs elektronischer Berechtigungen" hat sich zum Ziel gesetzt, eine einheitlichen Notrufnummer für das Sperren elektronischer Berechtigungen zu etablieren. Damit soll man zum Beispiel Kredit- und ec-Karten, SIM-Karten, Krankenkassenkarten oder Mitarbeiterausweise bei Verlust schnell und einfach sperren können. Die neue Notrufnummer soll dabei möglichst kurz und prägnant sein – präferiert wird die 114 - um eine ähnliche Vertrauensstellung wie die altbekannten Notrufnummern 110 und 112 erreichen.

An dem Projekt "Einführung einer einheitlichen Notrufnummer im Informationszeitalter" sind verschiedene Organisationen und Unternehmen wie Alcatel SEL, Atos Origin Processing Services GmbH, BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., Deutscher Sparkassen- und Giroverband, DZ BANK, EURO Kartensysteme, Gesellschaft für Informatik, GZS Gesellschaft für Zahlungssysteme, IBM, Initiative D21, SERVODATA GmbH, Siemens sowie die TU Dresden Fakultät Informatik und die Universität Frankfurt Professur für M-Commerce beteiligt.

Der Verein erarbeitet derzeit einen Lösungsvorschlag für die Einführung der neuen Notrufnummer, die den Missbrauch elektronischer Berechtigungen eindämmen soll. Neben den Unternehmen aus der Finanz-, Karten- und Telekommunikationsbranche sind auch Vertreter aus der Politik sowie des Datenschutzes beteiligt. Die Teilnahme weiterer Unternehmen und Organisationen an dem Projekt steht offen und wird von den Projektbeteiligten ausdrücklich gewünscht.

Im nächsten Schritt will sich der Verein mit den Themen technologische Umsetzung und Datenschutz auseinander setzen und die Abstimmung mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) vornehmen. Das Ergebnis dieser Beratungen wird mit darüber entscheiden, ob es gelingt, eine so prägnante Nummer wie die 114 einzuführen, da hier vom Gesetzgeber einige regulatorische Hürden auferlegt werden.