gefährlich

France Télécom beendet Zusammenarbeit mit Schmid und MobilCom

Zukunft unklar
Von dpa /

Im Streit mit dem Mobilfunkunternehmen MobilCom und dessen Chef Gerhard Schmid zieht Großaktionär France Télécom einen Schlussstrich. Der Konzern habe den deutschen Partner davon unterrichtet, dass die im März 2000 getroffene Vereinbarung beendet werde, teilte der France Télécom-Vorstand heute in Paris mit. France Télécom ist mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligt.

Zuvor hatten bereits bereits Gerüchte über den bevorstehenden Rückzug den MobilCom-Kurs zeitweise um mehr als ein Drittel abstürzen lassen. Die Aktie notierte am frühen Abend in Frankfurt an der 9 Euro-Marke und war damit so billig wie noch nie. MobilCom wies die Gerüchte jedoch zurück. "France Télécom kann die MobilCom-Anteile nicht verkaufen; das ist vertraglich festgelegt", sagte Unternehmenssprecher Matthias Quaritsch. Der französische Konzern habe gerade 30 Millionen Euro an MobilCom überwiesen und komme damit seiner vertraglichen Verpflichtung nach, die Liquidität des Unternehmens sicherzustellen.

France Télécom war am vergangenen Freitag bei einer Sitzung des Aufsichtsrats mit dem Versuch gescheitert, Schmid an der MobilCom- Spitze abzulösen. Sprecher von France Télécom hatten das als "sehr enttäuschend" und "schwerwiegenden Vorgang" bezeichnet. Zuvor hatte die MobilCom-Hauptversammlung Schmid die Entlastung verweigert. Der MobilCom-Gründer und seine Ehefrau halten knapp 50 Prozent der Aktien und wollen sie zu einem Kurs von 22 Euro abgeben. Diesen Preis wollen die Franzosen offenbar nicht zahlen. Der Streit zwischen Schmid und France Télécom hatte sich an der Finanzierung des UMTS-Netzes entzündet.