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KPNQwest: Tauziehen um das Karlsruher Rechenzentrum

Teles und 1&1 Internet streiten sich um Cybercenter
Von dpa / Marie-Anne Winter

Das Tauziehen um das Karlsruher Rechenzentrum des insolventen Internet-Netzbetreibers KPNQwest wird heftiger. Die Berliner Teles AG, deren Tochter Strato in Karlsruhe rund ein Drittel aller 5,5 Millionen deutschen Internet-Domains mit der Endung ".de" betreut, hat sich gestern gegen einen möglichen Verkauf des Rechenzentrums an den Konkurrenten United Internet AG beziehungsweise deren Tochter 1&1 gewandt.

Dem dürften vor allem kartellrechtliche Probleme entgegenstehen, argumentiert Teles. Die 1&1 Internet AG widersprach dem. Ein Erwerb wäre ohne jede kartellrechtliche Beschränkung und ohne ein Fusionskontrollverfahren möglich. Zudem würde 1&1 bei weitem keine kartellrechtlich relevante Marktstellung erreichen.

Der Berliner Internet-Dienstleister Teles hat selbst Interesse an dem Erwerb des Rechenzentrums signalisiert und dabei auch die Partnerschaft mit weltweit renommierten IT-Unternehmen ins Gespräch gebracht. Notfalls wollen Teles und Strato aber auch allein vorgehen. Zugleich hatte Strato kürzlich über Verträge mit anderen Betreibern die Unabhängigkeit vom KPNQwest-Netz sichergestellt. Nach dem niederländischem Mutterkonzern KPNQwest hatte auch die deutsche Tochter Insolvenz angemeldet. KPNQwest betreibt neben Kommunikationsnetzen auch Rechenzentren. Der Standort Karlsruhe ist wegen der hohen Zahl der dort betreuten deutschen Internet-Domains ("Web-Hosting") bedeutsam.