Rekordtief

Telekom-Aktie nach WorldCom-Skandal im freien Fall

Eine Hiobsbotschaft nach der anderen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Aktie der Deutschen Telekom ist heute morgen im frühen Handel auf ein Rekordtief gestürzt. Die zweitgrößte US-Ferngesprächs-Telefonfirma WorldCom hatte mit Falschbuchungen von fast vier Milliarden Dollar die Börsen geschockt und damit andere Telekom-Werte in die Tiefe gerissen. Am Freitag wird der Konzern mit der Entlassung von 17 000 Mitarbeitern beginnen, wie das Unternehmen in der Nacht mitteilte.

Die Aktie der Deutschen Telekom gab bis 10 Uhr um 6,63 Prozent auf 8,45 Euro nach. Zuvor war das Papier auf ein Rekordtief von 8,14 Euro gestürzt. Für den Deutschen Aktienindex ging es um 4,94 Prozent auf 3995,19 Punkte nach unten.

Die Hiobsbotschaften reihten sich aneinander, hieß es auf dem Parkett. Neben WorldCom hatte der Chiphersteller Micron Technology Inc. mit einem Verlust von vier Cent pro Aktie die Erwartungen der Analysten im dritten Quartal deutlich verfehlt. Der französische Telekom-Ausrüster Alcatel SA kündigte an, im Gesamtjahr beim operativen Ergebnis doch in die roten Zahlen rutschen. Zuvor hatte der Konzern noch mit einem Gewinn gerechnet. "Der Aktienmarkt schaut besorgt auf diese Meldungen", sagte ein Börsianer.

"Das sind natürlich extrem schlechte Nachrichten in der Branche, die die Telekom belasten", sagte eine Händlerin. "Die T-Aktie dürfte jedoch zumindest für heute ihren Tiefststand bei gut acht Euro gefunden haben." Auf etwas längere Sicht dürfte das Papier nach Einschätzung der Händlerin nicht mehr stärker als der Gesamtmarkt fallen.