Gerüchteküche

MobilCom: Hat France Télécom höhere Zahlungsverpflichtungen als angenommen?

Verhandlungen um Schmid-Anteile schwieriger als erwartet
Von Marie-Anne Winter

Zur Zeit erhalten die Gerüchte über eine mögliche Insolvenz von MobilCom neue Nahrung. Noch sind die Verhandlungen über den Umgang mit den Anteilen von Ex-Chef Gerhard Schmid nicht ausgestanden und laut der französischen Wirtschaftszeitung "La Tribune" gestalten sich diese schwieriger als erwartet. Außerdem soll die France Telecom nach "gut informierten Bankenkreisen" gegenüber der MobilCom höhere Zahlungverpflichtungen haben als bislang bekannt sei. Wie vwd berichtet, soll es sich um einen "hohen einstelligen Milliarden-Euro-Betrag" handeln, der für den Aufbau des UMTS-Netzes vorgesehen war.

Die Verpflichtungen sollen sich anhand eines Schriftwechsels ergeben, der im Zuge der Aufnahme der Notierung der France Télécom-Aktien an der New Yorker Börse im November 2001 entstanden sei. In diesem Papier, das bei der US-Wertpapieraufsicht SEC eingereicht wurde, soll France Telecom die Finanzierungspflichten gegenüber MobilCom nicht eingeschränkt haben. Anhand dieses Schriftwechsels sei zu belegen, dass die France Télécom trotz der Kündigung des Kooperationsvertrages mit MobilCom diese Zahlungsverpflichtungen weiterhin erfüllen müsse. Diese Verpflichtungen bestünden auch unabhängig von einer eventuellen Insolvenz von MobilCom. Wenn dem tatsächlich so sein sollte, wäre es für France Télécom allerdings weniger attraktiv, das Büdensdorfer Unternehmen an die Wand fahren zu lassen, um den Kosten für die Übernahme der Schmid-Aktien zu entgehen.