Handyviren: Noch haben die Nutzer zu wenig Angst

Dass Hackerangriffe, Datenklau und Virenattacken mittlerweile auch Mobiltelefone bedrohen, ist bekannt. Aber die Handy-Nutzer nehmen die Gefahr nicht ernst: Trotz Expertenwarnungen hat nur ein Viertel der Mobilfunk-Nutzer Angst vor den Folgen. Das ist das Ergebnis eine Internetumfrage der Unternehmensberatung Mummert + Partner. Insbesondere für Unternehmen kann der mobile Zugriff auf Datenbanken gefährliche Nebenwirkungen haben.

78 Prozent der Verbraucher fühlen sich in Sachen Virengefahr beim Mobilfunk nicht informiert. Dabei sind die Zuständigkeiten aus ihrer Sicht klar verteilt: Um Sicherheitsfragen müssen sich die Anbieter kümmern. Teurer darf das aber nicht werden: 82 Prozent der Befragten sind nicht bereit, für den Handy-Schutz mehr zu zahlen. 14,7 Prozent würden höchstens zehn Euro monatlich ausgeben.

Handlungsbedarf besteht auch in der Wirtschaft: Der Anteil der mobilen Datenkommunikation am Unternehmensalltag nimmt weiter zu. In Zukunft sollen etwa Außendienstmitarbeiter per Mobiltelefon oder PDA ihre E-Mails empfangen und auf Firmendatenbanken und Unternehmenssoftware zugreifen. Gleichzeitig soll sich der Umsatz mit Datenkommunikation von Geschäftskunden auf mehr als sieben Milliarden Dollar im Jahr 2006 verzehnfachen. Das Problem ist, dass Unternehmen befürchten müssen, dass Spionagetools via Handy unbemerkt Eingang in ihre Netzwerke finden, diese lahm legen und Daten stehlen. Gefahr droht immer dann, wenn ein Mitarbeiter mit seinem Mobiltelefon eine Verbindung zu einem Firmenrechner herstellt.

Zwei von drei befragten Unternehmen sind überzeugt, dass sich Viren und Hackerangriffe in Zukunft vermehrt auch auf das Mobile Business übertragen werden, ergab eine Umfrage des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft eco. Unerwünschte Trittbrettfahrer sind insbesondere bei der E-Mail-Abfrage oder einem Programm-Download eine Gefahr.

Ein hohes Risikopotenzial besteht auch beim M-Banking. Denkbar sind beispielsweise intelligente Handy-Viren, die nicht nur Geräte zum Absturz bringen, sondern auch vertrauliche Daten ausspionieren oder automatisch teure Servicenummern auf Kosten des Handy-Besitzers anrufen.