Beichte

AOL Time Warner bekennt sich zu Bilanzfehlern

Möglicherweise 49 Millionen US-Dollar falsch verbucht
Von Karin Müller

Bereits vor ein paar Wochen hatten wir darüber berichtet, dass eine Anlegergruppe gegen AOL Time Warner eine Sammelklage eingereicht hat. Grund sind unter anderem falsche Angaben über Online-Anzeigeneinnahmen von AOL und AOL Time Warner. Außerdem habe AOL seine Online-Werbeeinnahmen im ersten Quartal 2001 künstlich aufgebläht.

Die US-Börsenaufsicht SEC hatte bereits Ende Juli mit der Prüfung der Bilanzpraktiken von AOL begonnen. Jetzt berichtet die Financial Times Deutschland [Link entfernt] , dass AOL Time Warner mögliche Fehlbuchungen in ihrer Onlinesparte AOL einräumen musste.

Demnach wären in den letzten 10 Tagen Hinweise aufgetaucht, dass über die Dauer von sechs Quartalen bis einschließlich 31. März diesen Jahres Zahlungen von Dritten als Anzeigenaufkommen und Handelumsätze verbucht worden seien. Es gehe um eine Summe von 49 Millionen US-Dollar, wobei dieser Betrag weniger als ein Prozent des Gesamtzumsatzes von AOL entspricht. Nähere Details, welche Transaktionen im Einzelnen betroffen sind, wurden nicht bekannt.

Gestern lief ferner die Frist über die Abgabe einer eidesstattlichen Erklärung über die Richtigkeit der Bilanzen ab. Diese Erklärung soll vom AOL-Konzernchef Richard Paersons und dem Finanzchef Wayne Pace fristgerecht unterzeichnet worden sein, womit sie die persönliche Verantwortung für die Richtigkeit der Bilanzwerte übernommen haben.