faire Routung

CityDial berücksichtigt billigere Telekom-Tarife

"Keine Standard-Routung" durch CityDial
Von Daniel Reese

Der neue Anbieter für Orts- und Ferngespräche CityDial [Link entfernt] sorgt für einigen Gesprächsstoff in unserem Forum. Wir haben bereits am Donnerstag über das Angebot berichtet. Einige Skeptiker bezweifeln, dass bei der Wahl zwischen dem jeweiligen Tarif des Kunden bei der Deutschen Telekom und dem Tarif von CityDial, der preiswertere gewählt wird. Über welche Leitung telefoniert wird, entscheidet der für die Nutzung nötige Least Cost Router "TeleScout" der Gerdes AG.

Es ist folgendes Szenarium denkbar: Bei der Telekom kostet die Gesprächsminute sowohl bei analogen Anschlüssen als auch bei Standard ISDN-Anschlüssen in den Abendstunden 1,5 Cent pro Minute. In beiden Fällen gilt, dass bei einem Ortsgespräch ein Preis von 6 Cent pro Einheit gilt, der bei jedem Gespräch fällig wird.

Bei CityDial kostet die Minute im jeweiligen Zeitraum 2 Cent die Minute bei sekundengenauer Abrechnung. Das heißt, dass ein Zwei-Minuten-Gespräch über die Telekom 6 Cent und über CityDial 4 Cent kostet. Ein Acht-Minuten-Gespräch wird über die Telekom mit 12 Cent und bei CityDial 16 Cent. Es stellt sich die Frage, wie und ob der Least Cost Router "TeleScout" dies berücksichtigt. Die sekundengenaue Taktung gilt hier nicht als entscheidenes Kriterium.

Der Router für analoge Anschlüsse geht davon aus, dass alle geführten Telefonate 3,5 Minuten dauern und auf dieser Basis wird der billigste Tarif gewählt. Kunden, die über einen Standard ISDN-Anschluss verfügen, profitieren noch mehr von dem Router. Der Router merkt sich die Telefongewohnheiten der Nutzer und wählt auf dieser Basis den preiswertesten Tarif. Auch Sondertarife wie der Tarif T-ISDN xxl werden berücksichtigt.

Einen Preis von 1,5 Cent kann CityDial nach eigenen Angaben nicht bieten, da bei allen Angeboten eine Kostendeckung erreicht werden soll. Dies wäre nur bei einer Mischkalkulation möglich, wo Gespräche in der Nebenzeit bezuschußt werden und das Geld durch höhere Preise in der Hauptzeit eingenommen wird. Diesen Weg will CityDial nach eigenen Angaben nicht gehen und ermöglich seinen Kunden das Telefonieren über die Deutsche Telekom, wenn dies billiger ist.