Internet von Himmel

T-DSL via Satellit bleibt Nischenprodukt

Anbieter von Breitband per Satellit trotzdem optimistisch
Von Marie-Anne Winter

Derzeit macht das Gerücht die Runde, dass der Run auf den Internetzugang per Satellit, den die Deutsche Telekom seit dem 1. Mai dieses Jahres regulär anbietet, weitgehend ausgeblieben sei. Der Pressesprecher der Telekom, Walter Genz, wies diese Darstellung gegenüber teltarif.de entschieden zurück. Man könne nicht sagen, dass dieses Produkt keinen Erfolg habe. Es handele sich um ein Nischenprodukt und es gäbe bereits "viele Tausend Kunden" dafür. Es sei nicht zu erwarten gewesen, dass der Internetzugang per Satellit breite Massen interessiere.

Herr Genz betonte, dass der Breitbandzugang per Satellit in erster Linie angeboten werde, um interessierten Kunden, die außerhalb der für T-DSL erschlossenen Gebiete wohnen, auch eine qualitativ hochwertige Alternative anbieten zu können. Durch die Zusammenarbeit mit Astra sei ein hochwertiger Zugang garantiert, für den sich auch die Investitionkosten in Grenzen hielten.

Neben der Telekom versuchen auch weitere Anbieter, neue Kunden für Satelliten-Produkte zu gewinnen. So will beispielsweise die Teles AG ihren SkyDSL-Zugang für breite Interessenschichten zugänglich machen. Laut Presseberichten wird dieses über Eutelsat realisierte Angebot bisher nur von rund 4 000 Kunden genutzt.

Teles wirbt mit mehr Bandbreite, denn während T-DSL via Satellit nur die Telekom-üblichen 768 kBit/s bietet, schafft SkyDSL bis zu 4 000 kBit/s. Es stehen die Tarife "skyDSL" für 15,90 Euro im Monat ohne Freivolumen und "SkyDSL 1000" für 29,90 Euro monatlich mit 1 GB Transfervolumen zur Verfügung. Während die Übertragung bei allen Tarifen mit der Priorität 1 kostenlos ist, bezahlt man bei den Stufen 2 bis 6 zwischen 1,5 und 9,9 Cent pro MB.

Weiterhin gibt es "SkyDSL Office" für 299 Euro im Monat, dafür bietet der Tarif aber eine Transferrate von bis zu 8 MBit/s und ein Freivolumen von 5 120 MB auf der Prioritätsstufe 5. Teles Chef Sigrim Schindler gab sich am Montag in Berlin optimistisch, dass die interessierten Nutzer die Vorteile von SkyDSL erkennen und nutzen werden.

Bei der Telekom stehen zwei Tarifmodelle zur Verfügung. Bei der Tarifvariante "T-DSL via Satellit basic" handelt es sich um eine volumenabhängige Tarifierung mit einem Monatspreis von 19,90 Euro. Hier steht ein Freivolumen von 500 MB zur Verfügung. Jedes weitere Megabyte kostet 5 Cent.

Die Tarifvariante "T-DSL via Satellit pro" kostet monatlich 39,90 Euro, beinhaltet aber unbegrenztes Transfervolumen. Ab einem monatlichen Downloadvolumen von 500 MB via Satellit kann die Übertragung bei Kapazitätsengpässen auf dem Satellitenübertragungsweg mit einer niedrigeren Bandbreite erfolgen.

Sowohl bei der Telekom als auch bei Teles/Strato fallen zusätzliche Kosten für den Rückkanal an. Beim Satelliten-Produkt von Tiscali ist das nicht der Fall, die Flatrate kostet 92 Euro monatlich. Bei diesem Anbieter sind allerdings die Anfangskosten relativ hoch, allein die benötigte Hardware kostet über 1 000 Euro.