Absprache

"Spiegel": Klage gegen Schröder wegen angeblicher Sommer-Abfindung

Abfindung sei vor entscheidender Aufsichtratssitzung zugesagt worden
Von dpa /

Eine Unternehmergruppe hat dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge im Zusammenhang mit der Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer Schadenersatzklage gegen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesfinanzminister Hans Eichel (beide SPD) eingereicht. In der beim Berliner Landgericht am Freitag eingereichten 40-seitigen Klage heiße es ohne Angabe von Quellen, Sommer solle eine Abfindung von mehr als 65 Millionen Euro erhalten haben, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe.

Die Telekom wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. "Solche wilden Spekulationen kommentieren wir nicht", sagte Telekom-Sprecher Stephan Broszio der dpa. Ein Sprecher des Bundespresseamtes in Berlin sagte dazu heute auf dpa-Anfrage, die Klageschrift liege bislang nicht vor. Deshalb könne er dazu auch nicht Stellung nehmen. Die Regierung hatte den Vorwurf einer Einmischung bei der Sommer-Ablösung stets von sich gewiesen.

Eichel hatte unmittelbar nach Sommers Rücktritt Mitte Juli mitgeteilt, der Telekom-Chef erhalte keine Abfindung, werde aber entsprechend dem Vertrag Gehalt bis zum Jahr 2005 beziehen. Sommers Jahresgehalt wurde mit 2,5 Millionen Euro angegeben.

In der Klageschrift heiße es, die angebliche Abfindung sei Sommer bereits einen Tag vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung vom Chef des Kontrollgremiums, Hans-Dietrich Winkhaus, zugesagt worden. Die Kläger argumentierten, die Zahlung sei lediglich notwendig geworden, weil Schröder und Eichel die Ablösung Sommers dilettantisch betrieben hätten. Es habe eine Reihe von Gründen gegeben, Sommer ohne Abfindung aus dem Amt zu entlassen.