Panne

Test: U-Bahn-Ticket per SMS könnte teuer werden

Zustellung erfolgte 13 Stunden nach Bestellung
Von Daniel Reese

Anfang der Woche haben die Berliner-Verkehrsbetriebe (BVG) in Zusammenarbeit mit E-Plus das Projekt HandyTicket gestartet. Vorerst bis Ende Oktober können alle E-Plus-Vertragskunden ihre Fahrkarte per SMS bestellen und sollen direkt im Anschluss das HandyTicket als Kurznachricht zugeschickt bekommen. Soweit die Theorie.

Der Praxistest von teltarif am Tag der Deutschen Einheit zeigte aber, dass eine Bestellung keineswegs davor schützt, schwarz zu fahren. In unserem Fall hatten wir um 23.40 Uhr per SMS einen Einzelfahrschein (Tarifbereich AB) für 2,10 Euro bestellt. Das Handy bestätigte den Versand der Bestell-SMS, doch leider erhielten wir keine "SMS-Fahrkarte". Pünktlich um 23.46 Uhr fuhr die Bahn ein, aber das HandyTicket ließ auf sich warten. Wir suchten Hilfe bei der Professional-Kundenbetreuung von E-Plus. Vielleicht hätten uns die Kundenbetreuer weiterhelfen können, doch wir landeten in der Warteschleife. Neben der "aktuellen" Informationen, E-Plus habe jetzt die dritte Vorwahl 0163 (gibt es seit Januar 2001), konnten wir die Warteschleifenmusik genießen. Nach 45 Minuten beendeten wir das Gespräch, ohne Informationen bezüglich unseres Problems. Die Bahn hatte unseren Zielort erreicht, aber keine E-Plus-Mitarbeiter hatte Zeit für uns.

Kontrolliert wurden wir nicht, aber es wäre sicher interessant gewesen, wie die Kontrolleure auf unsere Geschichte reagiert hätten. 30 Euro als Strafe für Schwarzfahren hätten drohen können.

Aber niemand kann behaupten, dass bei Bestellung einer Fahrkarte kein Versand erfolgt: 13 Stunden und 3 Minuten nach der Bestellung erhielten wir unser Ticket. Und es beweist, dass wir nicht schwarz gefahren sind. Die Gültigkeit ist für den Zeitraum 23.41 Uhr bis 1.41 Uhr angegeben.

Auf Nachfrage teilte uns die BVG mit, dass es Probleme beim Versand aufgrund einer technischen Störung gab. Die 2,10 Euro sollen nicht berechnet werden. Warten wir ab, wie die nächste Rechnung aussieht. Hoffentlich müssen wir nicht wieder die E-Plus-Hotline anrufen.