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DSL gilt als schnell, aber teuer

Mehr Gefühl für Zeit und Volumen
Von Marie-Anne Winter

Ein DSL-Internetzugang wird von den Konsumenten nicht in erster Linie hohen Geschwindigkeiten, sondern mit hohen Kosten assoziiert. Dies ergab die aktuelle Marktstudie von Tiscali Deutschland, die im September 2002 gemeinsam mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut "Onetone Research", einem Partner von NetValue [Link entfernt] , erstellt wurde. Die Untersuchung beschäftigte sich mit den markthemmenden und -fördernden Faktoren bei DSL. Aus den Befragungen ergaben sich vier Kundengruppen, die durch unterschiedliche Internet-Nutzungsgewohnheiten gekennzeichnet sind.

Die Gruppe, die am stärksten an DSL interessiert ist, nimmt ca. 32 Prozent der Befragten ein. Sie sind männlich, zwischen 35 und 44 Jahren jung, und in einer leitenden Funktion oder als Angestellte tätig. Den Internetzugang nutzen sie regelmäßig und hauptsächlich von zu Hause aus. 87 Prozent dieser Gruppe streben einen Wechsel zu DSL bereits in einem Jahr an. Allerdings ist auch bei ihnen der Preis das entscheidende Kriterium bei der Wahl eines Anbieters.

In einem Punkt waren sich nahezu alle der insgesamt 500 Befragten einig: Sie würden DSL für eine schnelle Internetanbindung gerne nutzen, wenn es denn günstig sei. Trotz dieser Preisvorbehalte wollen mehr als die Hälfte der Befragten generell auf DSL umsteigen. Als Hauptinteresse für einen zügigen und preiskonstanten Zugang gaben alle Befragten die Möglichkeit zum schnellen Download von Musik, Software und Videos an.

Des weiteren wurde in der Studie gefragt, nach welcher Methode - Volumen oder Minuten - die Internetnutzung abgerechnet werden soll. Die Mehrheit der Befragten sprach sich dabei für die Volumenabrechnung aus. "Die Internetnutzer sind offenbar der Ansicht, dass die Volumenabrechnung fairer ist, gerade wenn es um Datenübertragung geht. Sollten die Leitungen einmal nicht die erwartete Leistung bringen, der Kunde also weniger herunterladen können, muss er auch weniger zahlen," so Ralf Schnur, Geschäftsführer Marketing und Sales bei Tiscali.

An einer Flatrate waren 75 Prozent der Befragten interessiert. Das entscheidende Hindernis für die Anschaffung einer Flatrate liegt aber laut Umfrage in der weit verbreiteten Annahme, DSL bzw. eine Flatrate wären teurer als die bisherigen Kosten, die durch den Internetzugang über die herkömmliche Telefonleitung entstanden sind: "Wir haben viele Kunden, denen gar nicht bewusst ist, dass sie bei ihrem heutigen Surfverhalten mit einem schnelleren Zugang nicht nur mehr Spaß am Internet hätten, sondern unter Umständen auch mindestens genauso günstig wie mit ihrem ISDN-Anschluss surfen könnten," erklärt Ralf Schnur.

Außerdem stellten die Marktforscher fest, dass vielen Internetnutzern offensichtlich noch das Gespür für Volumen fehle. Wieviel Megabyte beispielsweise ein MP3-Song hat oder dass das beliebte Chatten in erster Linie Zeit braucht und fast kein Volumen verursacht, wissen viele nicht.

Eine Übersicht über die Preise für DSL-Flatrates verschiedener Anbieter haben wir auf einer Informationsseite zusammengestellt. Dort sehen Sie, wieviel Sie DSL letztendlich kostet.