Mehr Transparenz bei 0190-Dialern

Ein kleiner Schritt ist besser als keiner: 0190-Dialer sollen künftig ein Impressum bekommen. Das hat die Freiwillige Selbstkontrolle der Telefonmehrwertdienste (FST) am Dienstag beschlossen. Nach Informationen des Online-Dienst www.sicherheitsnews.info [Link entfernt] sollen in Dialern an "gut sichtbaren Stellen" die Kontaktdaten des Dialeranbieters und des verantwortlichen Betreibers des Internetangebotes einzusehen sein.

Die FST als Dachverband der Branche will auf diese Weise für mehr Transparenz und Verbrauchersicherheit sorgen. Mit dem Beschluss setzt die FST die Initiative eines Anti-Dialer-Software-Herstellers um. Damit hat die FST die Anforderungen an ihre eigenen Mitglieder erheblich verschärft. Der FST-Beschluss wurde einstimmig gefällt - also unter Mitwikung von Dialeranbietern, Telefon-Carriern und anderen FST-Mitgliedern. Weil Dialer durch Missbrauch in Verruf geraten sind, sinken die Einnahmen der Branche in diesem Bereich. Ein Grund für die Erotikanbieter, schon im eigenen Interesse mehr Transparenz zu verlangen.

Das Problem ist, dass der FST-Kodex nur für die Mitglieder gilt. Zwar bemüht sich der Verband um eine Anerkennung des Verhaltenskodex als Wettbewerbsregel gemäß § 24 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen, womit er für alle Anbieter verbindlich würde. Solange das aber nicht erfolgt ist, gelten für Nicht-Mitglieder andere - für den Verbraucher somit schlechtere - nämlich keine Regeln. Und einen illegalen Ausweg gibt es für die schwarzen Schafe ohnehin, nämlich den Programmcode eines Dialers so zu manipulieren, dass die eigenen Kontaktdaten verschwinden. Mittlerweile sollen etliche Dialer in Umlauf sein, deren Codes so verändert wurden, dass automatische Downloads, Installationen und Einwahlen stattfinden, obwohl der Dialerhersteller einen fairen Dialer herausgegeben hatte.

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